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Schiffsverluste nehmen weltweit ab - aber Risiken steigen

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Schiffsverluste nehmen weltweit ab - aber Risiken steigen

27. Mai 2025, 10:21 Uhr
Verlorene Container: Zu den Hauptursachen für Schiffsverluste zählen laut Allianz Commercial Brände, Kollisionen und Stürme. (Archivbild)
© KEYSTONE/EPA COAST GUARD NETHERLANDS/NLCG-PHCGN
Im vergangenen Jahr sind so wenig Schiffe gesunken wie noch nie: Allianz Commercial verzeichnete auf den sieben Weltmeeren der weltweiten Handels- und Fischereiflotte Verluste von etwa 100'000 grösseren Schiffen. Das waren acht Totalverluste weniger als im Vorjahr.

Damit setzte sich ein seit Jahrzehnten anhaltender positiver Trend fort. Noch in den 1990er Jahren gingen laut dem Unternehmensversicherer im Schnitt über 200 Schiffe pro Jahr verloren. Die Zahl der Schiffsunfälle weltweit ist jedoch um zehn Prozent auf 3310 gestiegen, knapp 800 davon in den Gewässern rund um die Britischen Inseln.

Die Hauptgefahren: Feuer, Kollision und extremes Wetter

«Totalverlust» bezeichnet in der Schifffahrt neben dem Untergang eines Schiffes auch schwerste Schäden, die den Wert des Schiffes und/oder seiner Ladung übersteigen. Laut Allianz waren 10 der 27 verlorenen Schiffe keine Frachter, sondern Fischereischiffe.

Zu den Hauptursachen für Schiffsverluste zählen dem Bericht zufolge Brände, Kollisionen und Stürme. Allianz Commercial ist eine Tochter des Münchner Dax-Konzerns. Das Unternehmen publiziert alljährlich eine Analyse zu Schifffahrtsrisiken.

Schattenflotte eine Gefahr für Sicherheit und Umwelt

Doch gefahrlos ist die Schifffahrt keineswegs geworden: Die wachsenden geopolitischen Spannungen bedeuten nach Einschätzung des Versicherers wachsende Risiken. Eine grosse Rolle dabei spielt demnach die «Schattenflotte», mit deren Hilfe deren Schiffe etwa Russland oder Nordkorea internationale Sanktionen umgehen.

Dabei handelt es sich um bei Briefkastenfirmen registrierte Schiffe, die unter Verschleierung der wahren Eigentumsverhältnisse ohne die international üblichen Schiffsversicherungen auf den Ozeanen unterwegs sind. Dazu werden geschätzt rund 600 Tanker gezählt, die russisches Öl exportieren.

Laut Allianz Commercial sind diese Schiffe üblicherweise alt und schlecht gewartet. Sollte einer dieser Tanker eine Ölpest verursachen, könnte die Reinigung des Meeres nach Schätzung des Versicherers ungedeckte Kosten in Milliardenhöhe nach sich ziehen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 27. Mai 2025 10:21
aktualisiert: 27. Mai 2025 10:21