Zwei Jubilare in Imola
Das Team Sauber ist in Imola zum 600. Mal für ein Grand-Prix-Wochenende an einer Strecke zugegen. Im Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari wird die Equipe aus dem Zürcher Oberland allerdings erst ihr 597. Rennen in dieser Klasse bestreiten. Dreimal haben Grands Prix ohne Fahrer des von Peter Sauber gegründeten Rennstalls seit dessen Debüt in der Formel 1 vor gut 32 Jahren stattgefunden.
Im Mai 1994 beim Grossen Preis von Monaco bewog ein schwerer Unfall des Österreichers Karl Wendlinger im Training Peter Sauber zum Rückzug. Knapp sechs Jahre später, Ende März 2000, traten Mika Salo und Pedro Diniz nicht zum Grand Prix von Brasilien in São Paulo an. Es war eine Vorsichtsmassnahme, nachdem an den Autos mit dem Finnen und dem Brasilianer am Steuer in den Trainings der Heckflügel weggebrochen war. Mitte Juni 2005 im Grand Prix der USA schliesslich war der Startverzicht fremdverschuldet. Weil Ausrüster Michelin mit den nach Indianapolis gelieferten Reifen die Sicherheit nicht gewährleisten konnte, mussten Sauber und die sechs weiteren Partnerteams der Franzosen passen.
Das Team Red Bull nahm vor etwas mehr als 20 Jahren im Grand Prix von Australien zum ersten Mal an einem Formel-1-Rennen teil. Wenige Monate zuvor hatte der vor gut zweieinhalb Jahren verstorbene Chef des Getränkeherstellers, Dietrich Mateschitz, mit der Übernahme des Rennstalls Jaguar den Weg in die Eigenständigkeit in der Formel 1 geebnet.
Der Entscheid hatte auch Folgen für das Team Sauber. Er bedeutete das Ende der vorab aus finanzieller Sicht wertvollen Partnerschaft mit Red Bull nach rund 20 Jahren. Die Zusammenarbeit mit den Roten Bullen garantierte dem Team mit Basis in Hinwil bis zu 20 Millionen Franken pro Saison.