Van der Poels Angriff wird gestoppt, Merlier siegt
Van der Poel schaute betreten zu Boden und rang um Luft. Und doch konnte sich der niederländische Ex-Weltmeister ein leichtes Lächeln nach seinem spektakulären Ausreissmanöver über etwa 170 Kilometer nicht verkneifen.
Doch sein mutiger Versuch mit Kollege Jonas Rickaert scheiterte denkbar knapp. Der zweimalige Tour-Etappensieger wurde alleine, nachdem sich Rickaert zurückfallen lassen hatte, erst knapp einen Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
«Es ist sehr hart, das nicht bis zum Ende durchbringen zu können», sagte van der Poel. «Ich habe mit Jonas diskutiert, ob wir das machen wollen», fügte er hinzu. Die Fluchtgruppe sei von Beginn an der Plan gewesen. Direkt nach dem Start machte sich das Duo auf und verfolgte den mutigen Plan.
Merlier gewinnt Etappe
Der 30-Jährige wurde erst im Endspurt gestellt und musste erleben, wie der Europameister Tim Merlier aus Belgien seinen zweiten Etappensieg bei der 112. Frankreich-Rundfahrt feierte. Der italienische Radprofi Jonathan Milan verfehlte als Zweitplatzierter seinen nächsten Erfolg nach dem Sieg am Vortag.
Auf der neunten Etappe wurde Merliers Landsmann Arnaud de Lie nach den 174,1 Kilometern zwischen Chino und Châteauroux Dritter. In der Gesamtwertung änderte sich nichts. Tadej Pogacar steht weiter an der Spitze des Klassements mit einem Vorsprung von 54 Sekunden auf den belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel und 1:11 Minuten auf den Franzosen Kevin Vauquelin.
Allerdings muss Pogacar nun auf seinen Edel-Helfer Joao Almeida verzichten. Der Portugiese stieg wegen der Folgen eines Sturzes samt Rippenbruchs vom Rad.
Erster Härtetest in den Bergen
Wegen des französischen Nationalfeiertags fällt der erste Ruhetag dieser Tour de France auf den Dienstag. Diesen freien Tag müssen sich die Fahrer noch hart verdienen. Es folgt am Montag die erste echte Bergetappe, und die hat es in sich: Über 4400 Höhenmeter summieren sich auf dem Weg durchs Zentralmassiv - ein Kletterspektakel, das den Favoriten im Kampf um das Gelbe Trikot alles abverlangen wird. Der 3,5 km lange Schlussanstieg hinauf zur Bergstation Le Mont-Dore bildet den krönenden Abschluss eines fordernden Tages.