Van der Poel Etappensieger und neuer Leader
Die mit 209 Kilometern längste Etappe der diesjährigen Tour de France lieferte eine spektakuläre Schlussphase. In den anspruchsvollen Steigungen kurz vor dem Ziel mischten die besten Fahrer um den Etappensieg mit. Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard, die Gesamtsieger der letzten fünf Rundfahrten durch Frankreich, mussten sich Mathieu van der Poel geschlagen geben, der den letzten Aufstieg und vor allem den Schlusssprint am besten bewältigte. Mit einer guten Radlänge Vorsprung gegenüber Pogacar überquerte das Multitalent die Ziellinie und sicherte sich auch das Maillot jaune.
Die Gesamtführung übernahm Van der Poel von seinem Alpecin-Deceuninck-Teamkollegen Jasper Philipsen, der am Samstag die 1. Etappe gewonnen hatte und am zweiten Tag 31 Sekunden einbüsste. Der Belgier Philipsen konnte nicht ganz überraschend bei den letzten zwei Steigungen nicht mit den Allerbesten mithalten. «Die Aufstiege waren härter, als ich es erwartet hatte», analysierte Van der Poel seinen zweiten Etappensieg an der Tour de France nach jenem von 2021 im offiziellen Siegerinterview.
Das Schweizer Team Tudor konnte sich auf den letzten Kilometern mit Steigungen von bis zu 15 Prozent dank Marc Hirschi und Julian Alaphilippe zeigen. Auf dem für sie idealen Terrain kamen der Berner und der Franzose mit der 26 Fahrer umfassenden Spitzengruppe ins Ziel. Alaphilippe wurde Fünfter und Hirschi 14.
Am Montag führt die 3. Etappe der Tour de France von Valenciennes nach Dünkirchen. Auf den 178 fast ausschliesslich flachen Kilometern dürften wieder die klassischen Sprinter ihre Chance erhalten. Für die Anwärter auf einen guten Gesamtrang geht es darum, sich erneut vor dem Wind zu hüten.