Team-Sprint-Olympiasiegerin positiv getestet
Gemäss einer Mitteilung des Deutschen Skiverbandes (DSV) hat die Nationale Anti-Doping-Agentur ein Verfahren eingeleitet. Die 29-jährige Victoria Carl hat die Substanz nach Angaben aller Beteiligten unwissentlich zu sich genommen und hofft auf eine differenzierte Einzelfallprüfung. «Ich war krank, hatte starke Hustenanfälle und habe das Medikament auf ärztliche Anweisung genommen. Ich habe alles offengelegt. Mir war nicht bewusst, dass ein verbotener Wirkstoff enthalten ist. Ich hoffe sehr, dass die Umstände nachvollzogen und fair bewertet werden», wird Victoria Carl in einer Pressemitteilung des DSV zitiert.
Nach Angaben des Verbandes verabreichte ein Truppenarzt der Bundeswehr der Sportsoldatin am 26. März nach ihrem letzten Rennen bei den Winter-Militär-Weltspielen in Andermatt das Medikament Spasmo Mucosolvan zur Behandlung einer akuten spastischen Bronchitis. Der Mediziner habe es dabei versäumt, «auf den dopingrelevanten Inhaltsstoff hinzuweisen oder einen Notfallantrag für eine medizinische Ausnahmegenehmigung zu stellen», hiess es vom DSV.
«Die ärztliche Verordnung war medizinisch nachvollziehbar, aber organisatorisch fehlerhaft», sagte der leitende Sanitätsoffizier der Militär-Wettkämpfe. «Die Sportlerin trifft keinerlei Schuld. Sie handelte im Vertrauen auf die fachärztliche und kompetente Betreuung innerhalb eines offiziellen militärischen Wettkampfumfelds.»
Olympisches Gold im Team-Sprint hatte Victoria Carl an der Seite von Katharina Hennig an den Spielen vor drei Jahren in Peking gewonnen. Gleichenorts war sie Mitglied der deutschen Staffel, die Silber holte.