Swiss Athletics lanciert das Projekt «NextLevel»
Zahlen werden nicht genannt. Aber der Verband Swiss Athletics ist nicht nur auf dem Platz erfolgreich, sondern auch in der Beschaffung zusätzlicher finanzieller Mittel. Dank der Unterstützung von mehreren Schweizer Stiftungen steht ausserhalb des ordentlichen Budgets Geld für das Projekt «NextLevel» zur Verfügung. Eine Investition, damit der Medaillensegen in der Schweizer Leichtathletik auch mittel- und langfristig anhält.
«NextLevel» setzt zunächst einen Schwerpunkt im Bereich der Professionalisierung von Trainerinnen und Trainern. Denn was aktuell nicht vergessen werden darf: «Selbst Ditaji Kambundji, Audrey Werro, Angelica Moser, Annik Kälin, Jason Joseph oder Simon Ehammer können aktuell nicht auf Trainerinnen und Trainer zurückgreifen, die sich vollberuflich auf die Betreuung von Hochleistungssportlern konzentrieren können», betont Christoph Seiler, der Präsident von Swiss Athletics. Die jüngsten Erfolge würden zwar zeigen, dass das Schweizer System, verbunden mit viel Ehrenamt, durchaus funktioniert. «Doch die Mehrfachbelastung gerade bei den Coaches führt oft zu Kompromissen, nicht nur gegenüber den Athletinnen und Athleten, sondern auch in Sachen Vereinbarkeit der Trainertätigkeit mit anderen beruflichen und persönlichen Verpflichtungen», meint der Finanzchef einer börsennotierten Firma, der selber unzählige freie Tage dem Sport schenkt und jetzt noch für das Council von European Athletics kandidiert - die Wahl geht Ende Oktober über die Bühne, das Präsidentenamt bei Swiss Athletics gibt Seiler 2027 wegen Amtszeitbeschränkung ab.
Rothenbühler zurück beim Verband
Als erste Massnahme werden mit Claudine Müller und Adrian Rothenbühler zwei zentrale Figuren im Trainerwesen enger an den Verband gebunden. Die Arbeitspensen der Baslerin (persönliche Trainerin von Jason Joseph und Techniktrainerin von Ditaji Kambundji) und des Berners (persönlicher Trainer von Angelica Moser) werden bei Swiss Athletics signifikant erhöht. Rothenbühler, auch ein ausgesprochener Kraft- und Sprintspezialist, der sportarten-übergreifend wirkt, kehrt als hauptamtlicher Trainer in die Leichtathletik zurück und gibt seinen Job in der Trainerausbildung am BASPO auf.
Bei beiden Beispielen sollen die Topathleten, konkret Angelica Moser, Jason Joseph und Ditaji Kambundji profitieren, indem sie auf eine höhere Flexibilität und Verfügbarkeit ihrer Trainerinnen und Trainer zählen können. Durch die höhere Anstellung beim Verband soll aber auch sichergestellt werden, dass Claudine Müller und Rothenbühler ihr Know-how einem breiteren Kreis von Athleten und Trainern weitergeben, unter anderem im Rahmen der Ausbildung. «So stellen wir sicher, dass von diesen zusätzlichen Investments die Schweizer Leichtathletik gesamthaft und langfristig profitiert», betont Seiler.
Trainingslager in Südafrika
Weiter will Swiss Athletics dank der zusätzlichen Mittel die sportwissenschaftliche und sportmedizinische Begleitung ausbauen, sowie die persönliche Entwicklung, die individuelle Weiterbildung und den nationalen und internationalen Austausch der Trainerinnen und Trainer unterstützen. Ein weiteres neues Element ist ein jährliches Verbands-Trainingslager im südafrikanischen Stellenbosch.