Shelton feiert ersten Masters-1000-Titel
In Abwesenheit der Topstars Jannik Sinner, Carlos Alcaraz und Novak Djokovic öffnete sich in Toronto das Feld für andere. Im Final standen sich zwei kraftvolle Spieler mit beeindruckender Statur gegenüber.
Shelton tritt in Roddicks Fussstapfen
Der 1,93 m grosse Ben Shelton (ATP 7) beeindruckte gegen seinen noch fünf Zentimeter grösseren Gegner Karen Chatschanow (ATP 16) mit seiner Power. Die Entscheidung fiel nach 2:48 Stunden erst im Tiebreak des dritten Satzes, in dem es zuvor keine einzige Breakchance gegeben hatte. Shelton dominierte den finalen Showdown klar und sicherte sich so nach seinen Turniersiegen 2023 in Tokio und 2024 in Houston seinen dritten Titel auf der ATP Tour.
Mit 22 Jahren ist er der jüngste Amerikaner, der ein Turnier dieser Kategorie gewinnt, seit Andy Roddick 2004 in Miami triumphierte. Ende Monat wird Shelton als einer der Geheimfavoriten am US Open, dem vierten Grand Slam des Jahres, antreten. In New York hatte er 2023 bereits die Halbfinals erreicht.
Chatschanow witzelt
Chatschanow, der 2018 selbst ein Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy gewonnen hatte, war nach der Finalniederlage trotzdem zum Scherzen aufgelegt. «Ich hatte vor drei Jahren mit deinem Vater gesprochen, du hast damals noch am College gespielt, und ich habe ihm geraten, dich auf die ATP Tour zu schicken. Vielleicht hätte ich das lieber nicht tun sollen», witzelte der Russe bei der Siegerehrung. Gleichzeitig zollte er seinem Gegner Respekt: "Er ist gut betreut, gut erzogen, einer der sympathischsten Typen auf der Tour.“
Shelton, der 2025 bereits die Halbfinals am Australian Open und die Viertelfinals in Wimbledon erreichte, bedankte sich bei der Siegerehrung bei «einem Vater, der an mich glaubt, der mich antreibt und dabei immer ehrlich mit mir ist». Bryan Shelton selbst hatte Anfang der Neunzigerjahre zwei Turniere auf der ATP Tour gewonnen, war aber nie über Platz 55 in der Weltrangliste hinausgekommen.