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Schweizer trotz Niederlage für EM-Endrunde qualifiziert

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Schweizer trotz Niederlage für EM-Endrunde qualifiziert

11. Mai 2025, 20:03 Uhr
Luca Sigrist unterstrich gegen Österreich sein immenses Potenzial
© KEYSTONE/TIL BUERGY
Die Schweizer qualifizieren sich für die EM-Endrunde 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen. Zwar verliert das Team von Trainer Andy Schmid gegen Österreich in Graz 33:34, das reicht jedoch.

Die knappe Niederlage genügte, weil auch vier der acht Gruppendritten ein EM-Ticket lösten. In diese Wertung flossen bloss die Resultate gegen die beiden Topteams der jeweiligen Gruppen ein. Von daher war das 32:32-Unentschieden am Mittwoch im Zürcher Hallenstadion gegen den Olympia-Zweiten Deutschland Gold wert, nachdem die Schweizer schon im Heimspiel gegen Österreich (29:29) einen Punkt gewonnen hatten. Denn neben der SHV-Auswahl holten von den Gruppendritten auch Litauen, Griechenland, die Ukraine, Italien und Rumänien jeweils zwei Zähler, allerdings haben nur letztere beiden Equipen eine bessere Tordifferenz in dieser Wertung.

Nachdem die Schweizer 2020 nach einem 14 Jahre dauernden Unterbruch erstmals wieder an einer EM-Endrunde dabei gewesen waren, qualifizierten sie sich nun zum zweiten Mal in Folge für eine solche. Und dies in einer sehr schwierigen Gruppe. Deutschland gehört zu den besten Teams der Welt, und das zum letzten Mal von Ales Pajovic gecoachte Österreich belegte an den Europameisterschaften 2020 und 2024 jeweils den 8. Platz, was einiges über die Stärke des östlichen Nachbarn aussagt.

Nach der Auslosung hätten es ihnen nicht viele zugetraut, es mit diesem jungen Team zu schaffen, sagte Captain und Goalie Nikola Portner. «Wir sind stolz darauf. Aber es ist ein komisches Gefühl. Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir verloren haben. Wir konnten das uns Vorgenommene leider nicht umsetzen. Wir verliessen in der Verteidigung ziemlich rasch unseren Plan. 33 Tore im Angriff sind top.»

Die Schweizer gingen in der 34. Minute dank Kreisläufer Lukas Laube mit 17:16 zum ersten Mal in dieser Partie in Führung. Eine Minute später erhöhte Aufbauer Luca Sigrist auf 18:16. Doch statt den Schwung mitzunehmen, gerieten die Schweizer 18:22 in Rückstand. Immerhin fingen sie sich nach einem Timeout von Schmid wieder, wobei das 33:34 von Sigrist erst kurz vor der Schlusssirene fiel. Sigrist, mit 19 Jahren der Jüngste im Schweizer Team, war mit acht Treffern der erfolgreichste Werfer seiner Mannschaft.

Sieben Tore erzielte der 22-jährige linke Flügel Noam Leopold, obwohl er zwei Penaltys nicht verwertete. Sechsmal war der ein Jahr jüngere Spielmacher Felix Aellen erfolgreich. Es steckt einiges an Potenzial im Schweizer Team, denn es darf nicht vergessen werden, dass Manuel Zehnder, in der vergangenen Saison der beste Torschütze in der Bundesliga, im Januar vor dem 11. WM-Rang mit einer schweren Knieverletzung ausgefallen ist.

Telegramm:

Österreich - Schweiz 34:33 (16:15)

Graz. - 3000 Zuschauer. - SR Mitrevski/Todorovski (MKD). - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Österreich, 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Österreich: Möstl (10 Paraden)/Bergmann; Bozovic (9 Tore), Albek, Frimmel (7/2), Belos (4), Herburger (1), Schweighofer, Paulnsteiner, Damböck, Wagner (4), Nigg (5), Kofler, Hutecek (4), Lastro, Miskovez.

Schweiz: Portner (9 Paraden/1 Tor)/Scheidiger; Meister (1 Tor), Rubin (3), Aellen (6), Röthlisberger, Küttel, Maros (2), Steenaerts (2), Laube (3), Wanner, Sigrist (8), Samuel Zehnder, Willecke, Leopold (7/2), Wolfisberg.

Bemerkungen: Schweiz ohne Manuel Zehnder, Ben Romdhane und Schelker (alle verletzt). Verschossene Penaltys: 0:2.

Resultate/Rangliste:

EM-Qualifikation. Gruppe 7. 6. Runde. In Graz: Österreich - Schweiz 34:33 (16:15). - In Stuttgart: Deutschland - Türkei 44:26 (21:11). - Schlussrangliste (je 6 Spiele): 1. Deutschland 10 (204:165). 2. Österreich 8 (180:176). 3. Schweiz 6 (188:191). 4. Türkei 0 (173:213). - Deutschland, Österreich und Schweiz für EM-Endrunde 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen qualifiziert.

Modus: Die ersten zwei Teams pro Gruppe (total 8) plus die vier besten Gruppendritten qualifizieren sich für die EM-Endrunde 2026.

Quelle: sda
veröffentlicht: 11. Mai 2025 20:03
aktualisiert: 11. Mai 2025 20:03