PSG im Final der neuen Klub-WM von Chelsea entzaubert
Unter den Augen von US-Präsident Donald Trump und FIFA-Chef Gianni Infantino stellte Chelsea im Final in East Rutherford, New Jersey, die vermeintlichen Stärkeverhältnisse mit einer exzellent ausgeführten Kontertaktik auf den Kopf. Die im Saisonverlauf immer stärker gewordene Mannschaft von Trainer Enzo Maresca führte bereits zur Halbzeit 3:0 und liess nach der üppigen Halbzeit-Show nichts mehr anbrennen.
Mann des Spiels war Cole Palmer. Der 23-jährige englische Internationale erzielte die ersten beiden Tore und bereitete das 3:0 des brasilianischen Neuzugangs João Pedro vor. Eine Reaktion von PSG blieb aus. Nach lediglich zwei Abschlüssen in den ersten 45 Minuten wurden die Pariser auch in der zweiten Halbzeit selten bis nie richtig gefährlich. Nicht erst als João Neves in der 84. Minute die Rote Karte sah, erlosch auch der letzte Funken Hoffnung auf eine wundersame Wende.
Palmers Effizienz
Palmer war zweimal mit platzierten Abschlüssen nahe der Strafraumgrenze erfolgreich. Beim ersten profitierte er von einem verlorenen Kopfballduell von PSG-Aussenverteidiger Nuno Mendes und der Vorlage von Malo Gusto, beim zweiten schuf er sich mit einer cleveren Täuschung den entscheidenden Platz und schlug eiskalt zu. Den Raum für die beiden Konterangriffe fand Chelsea jeweils auf der rechten Angriffsseite. Noch vor der Pause erhöhte der wiederum starke João Pedro mit einem feinen Lupfer an PSG-Goalie Gianluigi Donnarumma vorbei.
Mit dem Triumph bei der Premiere der neuen Klub-WM im XXL-Format setzte Chelsea seine Aufwärtstendenz unter Trainer Maresca eindrücklich fort. Wobei sich die üppigen Investitionen von mehr als 1,5 Milliarden Euro in neue Spieler mit etwas Verzögerung zusehends auszahlen. Mit Platz 4 in der Premier League hatten die Londoner in dieser Saison bereits die Rückkehr in die Champions League geschafft, zudem gewannen sie die Conference League.
Paris Saint-Germain seinerseits verpasste die Krönung seiner nahezu perfekt verlaufenen zweiten Saisonhälfte. Nach dem 5:0-Kantersieg über Inter Mailand im Final der Champions League, dem vierten Titelgewinn im vierten Wettbewerb, und der im Schongang überstandenen Gruppenphase an der Klub-WM waren die Franzosen mit 4:0-Siegen gegen Inter Miami und Real Madrid und einem 2:0 gegen Bayern München noch scheinbar spielend ins Endspiel marschiert.
Viel Show - und Donald Trump
Ein Jahr vor der WM in den USA inszenierten die Amerikaner einen Final nach dem typischen US-Modell mit einem von viel Pathos geschwängerten Vorlauf und einer üppigen Halbzeitshow. Die auf 21.00 Uhr Schweizer Zeit angesetzte und etwas später angepfiffene Partie endete deshalb erst um 23.15 Uhr.
Die Anwesenheit des umstrittenen US-Präsidenten Donald Trump führte rund um das Stadion in East Rutherford nahe New York zu erheblich verschärften Sicherheitsmassnahmen. Ein Grossaufgebot der Polizei und auch des Secret Service war im Einsatz. Als Trump vor dem Anpfiff auf dem Videowürfel eingeblendet wurde, überwog der Applaus die Pfiffe.
Im MetLife Stadium wird am 19. Juli 2026 auch der Final der WM mit erstmals 48 teilnehmenden Nationen stattfinden.