Joseph mit Schweizer Rekord auf dem Podest
Zwar gewann Jason Joseph im vergangenen Jahr EM-Bronze, insgesamt aber lief es ihm überhaupt nicht wie gewünscht, war er nie schneller als 13,25 Sekunden. Heuer unterbot der 26-jährige Baselbieter diese Zeit auch in seinem dritten und vierten Rennen über 110 m Hürden. Im Vorlauf in Paris siegte er in 13,09 Sekunden, im Final verbesserte er sich bei einem Rückenwind von 1,1 m/s auf 13,07 Sekunden, womit er seine nationale Bestzeit aus dem Jahr 2023 egalisierte.
Dies reichte zum Sprung aufs Podest, nachdem er zwei Wochen zuvor in Rom als neunter Schweizer im Rahmen der Diamond League triumphiert hatte. Joseph musste sich im Stade Charléty einzig den Amerikanern Trey Cunningham (13,00) und Dylan Beard (13,02) geschlagen geben. Hinter sich liess er keinen Geringeren als den amerikanischen Olympiasieger und dreifachen Weltmeister Grant Holloway (5./13,11), den er schon im Vorlauf bezwungen hatte.
Joseph verdankte seinen sechsten Podestplatz in der Diamond League einem einmal mehr starken Finish. «In einem solchen Feld Dritter zu werden, ist schön», sagt Joseph im Interview mit dem Schweizer Fernsehen. «Es war eine gute Erfahrung für das, was kommt.» Das Hauptziel sind die Weltmeisterschaften im September in Tokio.
Im Stabhochsprung musste sich Europameisterin Angelica Moser, sechs Tage zuvor am Diamond-League-Meeting in Stockholm Zweite, mit dem 4. Platz begnügen. Wie in Schweden überquerte die 27-jährige Zürcherin 4,63 m, ehe auf 4,73 m Schluss war. Auf 4,43 und 4,53 verzeichnete sie je einen Fehlversuch. Deshalb klassierte sich Emily Grove mit ebenfalls 4,63 m vor Moser. Die Amerikanerin blieb auf ihren ersten vier Höhen makellos. Auch die ersten beiden Plätze gingen an Athletinnen aus den USA - an Katie Moon und Sandi Morris (je 4,73).
Dass Moser, die eine Bestmarke von 4,88 m ausweist, noch nicht in Bestform ist, ist verständlich. Sie hat sich Ende März zwei Aussenbändern im linken Fuss gerissen. Zwar ist sie wieder schmerzfrei, doch fehlt ihr wegen der Zwangspause noch die Selbstverständlichkeit bei den Sprüngen. «Es kommt langsam, technisch werden die Sprünge besser», sagte Moser.