Französisches Tennis-Märchen in Paris geht weiter
Die französische Aussenseiterin Loïs Boisson sorgt beim French Open für die bislang grösste Überraschung des Turniers. Die Nummer 361 der Welt, die nur dank einer Wildcard im Hauptfeld steht, besiegte in Paris die Weltranglisten-Dritte Jessica Pegula aus den USA mit 3:6, 6:4, 6:4 und zog damit unter dem Jubel der französischen Fans in die Viertelfinals ein.
Die 22-jährige Boisson hatte zuletzt wegen eines Kreuzbandrisses lange pausieren müssen. Nun trifft sie im Viertelfinal des French Open auf die als Nummer 6 gesetzte Russin Mirra Andrejewa.
100. Sieg von Djokovic am French Open
Eine Überraschung schaffte auch Alexander Bublik. Der ebenso talentierte, wie oft unkonstante Kasache, die Nummer 62 der Welt, spielte gegen den als Nummer 5 gesetzten Jack Draper gross auf, gewann unter anderem über 30 Punkte mit Stoppbällen und setzte sich so in vier Sätzen durch. Bublik steht erstmals in einem Grand-Slam-Viertelfinal, Draper hatte in Paris vor diesem Jahr noch nie eine Partie gewonnen. Der US-Open-Halbfinalist aus England ist trotz der Niederlage einer der Aufsteiger der letzten Monate.
Ansonsten gaben sich die Favoriten zum Start in die zweite Woche keine Blösse. Den überzeugendsten Eindruck hinterlässt bislang Jannik Sinner. Der Weltranglistenerste deklassierte auch Andrej Rublew 6:1, 6:3, 6:4 und hat auf dem Weg in den Viertelfinal in seinen zwölf Sätzen erst 30 Games abgegeben. Er trifft nun auf Bublik.
Novak Djokovic, der vor gut einer Woche in Genf seinen 100. ATP-Titel geholt hatte, blieb auch gegen Cameron Norrie (ATP 81) ungefährdet und steht ohne Satzverlust im Viertelfinal. Das 6:2, 6:3, 6:2 gegen Norrie war der 100. Sieg von Djokovic am French Open. Es ist das erste Grand-Slam-Turnier, bei dem er diese Marke erreicht, in einigen Wochen könnte aus auch in Wimbledon (aktuell 97 Siege) soweit sein.
Im Viertelfinal trifft Djokovic am Mittwoch auf Alexander Zverev. Der Vorjahresfinalist verschluckte zwar in seinem Achtelfinal gegen Tallon Griekspoor (ATP 35) eine Fliege, stand dafür aber auch nur 51 Minuten auf dem Platz. Der Niederländer musste wegen einer Bauchmuskelverletzung aufgeben. Letztes Jahr hatten sich die beiden in der 3. Runde noch fünf Sätze lang duelliert.
Gauff und Keys machen es besser als Pegula
Die Weltranglistenzweite Coco Gauff setzte sich gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa (WTA 20) ebenso in zwei Sätzen durch wie die Australian-Open-Siegerin Madison Keys gegen ihre US-Landsfrau Hailey Baptiste (WTA 70).