Fiala bereit für einen Einsatz gegen die USA
Kevin Fiala schreitet als einer der letzten aus der Garderobe auf das Eis der Jyske Bank Boxen in Herning. Neben ihm Nico Hischier. Die beiden haben offensichtlich Spass, lachen, unterhalten sich angeregt. Nach Tagen des Wartens ist Fiala am Sonntagabend via Kopenhagen auf dem Flughafen Billund gelandet und zum Team gestossen.
Wie es seitens des Verbandes heisst, konnte er nach dem Ausscheiden aus den NHL-Playoffs mit den Los Angeles Kings «aus privaten Gründen» nicht früher anreisen. Im Team integriert ist der MVP der letzten WM, als die Schweiz den Final erreichte, natürlich sofort. Er ist gleich im ersten Training am Montagmorgen voll da. Die Form ist gut, in sechs Playoff-Partien skorte Fiala trotz des Ausscheidens drei Tore und vier Assists.
Powerplay-Training mit Hischier
Wenn der Eindruck nicht täuscht, dürfte er bereits am Nachmittag im dritten Gruppenspiel gegen die USA zum Einsatz kommen. Mit einem Sieg würde sich die Schweiz eine Option auf einen Platz in den Top 2 der Gruppe und den Verbleib in Dänemark für die Viertelfinals verschaffen.
Im Training sprüht Fiala vor Spielfreude, vor allem mit Hischier versteht er sich glänzend. Nationalcoach Patrick Fischer testet verschiedene Powerplay-Formationen mit Fiala, erst mit Hischier, Timo Meier und Tyler Moy, dann mit Ken Jäger anstelle von Meier, der dafür zur Linie mit Denis Malgin und Sven Andrighetto wechselt. Seine Karten will Fischer natürlich noch nicht aufdecken. Als er eine Videokamera auf der Tribüne entdeckt, protestiert er.
Schöne Erinnerungen an Prag
Der Verband meldete Fiala bereits offiziell an, womit im Kader nur noch ein Goalie- und ein Verteidiger-Posten offen bleibt. Das bedeutet auch, dass Dario Rohrbach ohne eine Verletzung im Schweizer Team ohne WM-Einsatz bleiben wird.
Ein Rekord wäre der Einsatz von Fiala gleich am Tag nach seiner Ankunft im WM-Camp nicht. Vor einem Jahr, nach der Geburt seines ersten Kindes, spielte er sogar am Tag seiner Anreise. Und wie! Der 28-jährige Ostschweizer brauchte nur dreizehn Minuten, ehe das 1:0 gegen Tschechien erzielte - im Powerplay auf Pass von... Nico Hischier. Dann traf Fiala beim 2:1-Sieg der Schweizer auch noch im Penaltyschiessen. Für ein solches Ergebnis würden Fischer, Fiala und Co. mit Sicherheit auch an diesem Montag unterschrieben.