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«Es waren nicht Fehler, es war die Laune der Hockeygötter»

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«Es waren nicht Fehler, es war die Laune der Hockeygötter»

26. Mai 2025, 06:13 Uhr
Die Schweizer Spieler um Andres Ambühl (Mitte) reagieren auf die Finalniederlage gegen die USA an der Eishockey-WM 2025 in Stockholm.
© Keystone/SALVATORE DI NOLFI
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft erhält für ihre Silbermedaille an der WM in den Medien erneut viel Anerkennung - auch wenn der Schmerz über die verpasste Goldmedaille überwiegt.

Für «Tamedia» war die Niederlage gegen die USA ein harter Schlag nach einem bis dahin dominanten Turnierverlauf. Acht Siege aus zehn Spielen, 47:10 Tore - die Schweiz sei «auf einer Mission» gewesen. Die Leere nach dieser erneuten Finalniederlage sei «greifbar». Dennoch sei Silber für die Schweiz «nach wie vor keine Selbstverständlichkeit». Die Redaktion erinnert an das Viertelfinal-Aus im Mai 2023 und würdigt die Konsequenz von Nationaltrainer Patrick Fischer und Direktor Lars Weibel. Das Resultat sei ein Team, das «dem Land so viel Freude bereitet» und Hoffnung für die Heim-WM 2026 mache.

«Blick» schrieb, es sei «wie verhext» gewesen - und dennoch eine «gigantische WM». Die Zeitung feiert das Team um den abtretenden Andres Ambühl sowie Nino Niederreiter, der mit vier Silbermedaillen zum erfolgreichsten Schweizer Spieler avancierte.

«CH Media» bezeichnete das Spiel als eines der grossen Dramen der Schweizer Sportgeschichte. Die Schweiz habe alles richtig gemacht - am Ende habe der Faktor X entschieden: das Glück. «Es waren nicht Fehler, es war die Laune der Hockeygötter», hiess es. «Das Jahr 2025 ist auch mit WM-Silber das beste Jahr unserer Hockeygeschichte.» Mit der Erfahrung aus nunmehr vier WM-Finals würden die Schweizer das nächste Endspiel nicht mehr verlieren.

Die «NZZ» verwies darauf, dass die Zeit für die prägende Generation langsam knapp werde, und stellte die Frage, was dem Team noch fehle, um den Bann zu brechen. Der grösste Anteil am aktuellen Erfolg gebühre Trainer Patrick Fischer, schrieb die Zeitung. Er sei der «Architekt an der Bande» und habe «ein völlig neues Denken in der Nationalmannschaft implementiert».

«Le Nouvelliste» wies darauf hin, dass «alle Planeten aufgereiht waren», um den historischen Titel zu feiern. Während die Favoriten Kanada und Gastgeber Schweden stolperten, habe die Schweiz von einem «idyllischen Weg» in den Final profitiert. Da es dennoch nicht mit dem erstmaligen Titel geklappt hat, wurde sogar die Frage nach einem WM-Fluch aufgeworfen.

Auch die «Tribune de Genève» schrieb, dass eine «goldene Chance» verpasst wurde, in die Geschichte des Welthockeys einzugehen. Gleichwohl sei es Trainer Patrick Fischer gelungen, die gläserne Decke zu durchbrechen und die Nationalmannschaft endgültig an die Weltspitze zu führen. Das Team trete inzwischen völlig unverkrampft auf und werde irgendwann den Titel gewinnen – «vielleicht schon nächstes Jahr in der Schweiz».

Quelle: sda
veröffentlicht: 26. Mai 2025 06:13
aktualisiert: 26. Mai 2025 06:13