Erster Meistertitel für die Thunder
Vorerst schien die Serie von knappen Ergebnissen in siebten Final-Spielen eine Fortsetzung zu finden. Lediglich in vier von zuvor 19 Duellen, in denen die «Belle» über die Vergabe des Meistertitels entscheiden musste, war die Differenz beim Skore am Ende zweistellig. Letztmals war dies vor sage und schreibe 51 Jahren der Fall gewesen, als die Boston Celtics die Milwaukee Bucks 102:87 bezwungen hatten.
Die Thunder schafften mit den 103 Punkten zudem etwas, was seit 37 Jahren nicht mehr vorgekommen war. Als zuvor letzter Meister hatten die Los Angeles Lakers beim 108:105 gegen die Detroit Pistons in der siebten finalen Partie die 100-Punkte-Marke übertroffen.
Bei Halbzeit lagen die Pacers 48:47 voraus; mehr als fünf Punkte Vorsprung hatte sich bis dahin kein Team erarbeiten können. Beide Mannschaften schlossen weniger als die Hälfte ihrer Abschlussversuche erfolgreich ab. Druck und Nervosität schienen auf dem Parkett allgegenwärtig. Dann aber setzten die Thunder zum Steigerungslauf an. Nach der Pause stimmte bei der Nummer 1 der Regular Season neben der ohnehin starken Defensive auch das Niveau in der Offensive wieder.
Nach drei Vierteln lagen die Thunder mit 13 Zählern im Vorteil, den sie in den abschliessenden zwölf Minuten nicht mehr aus der Hand gaben. Der neue Champion konnte sich einmal mehr auf Shai Gilgeous-Alexander verlassen. Der als wertvollster Spieler dieser Meisterschaft ausgezeichnete Kanadier steuerte 29 Punkte und zwölf Vorlagen zum Triumph bei.
Die Pacers hatten knapp fünf Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts einen argen Dämpfer hinzunehmen. Ihr Anführer Tyrese Haliburton ging ohne Einwirkung eines Gegenspielers zu Boden, blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen und war danach zum Zuschauen verbannt. Vorerst deutete alles auf eine schwere Verletzung der zuletzt schon angeschlagenen rechten Wade hin. Haliburtons Vater bestätigte später allerdings eine Havarie an der Achillessehne.
Die Thunder errangen ihren ersten Meistertitel seit dem Umzug des Teams nach Oklahoma City. Als Seattle SuperSonics hatte sich die Franchise vor 46 Jahren die Krone zum zuvor einzigen Mal gesichert.