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EM als erster Härtetest nach dem Umbruch

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EM als erster Härtetest nach dem Umbruch

29. Mai 2025, 04:00 Uhr
Raphäel Ahumada (rechts) und Jan Schäuble im Leichtgewichts-Doppelzweier. Vom Duo wird nur Ahumada an der EM in Bulgarien dabei sein
© KEYSTONE/PHILIPP SCHMIDLI
Von Donnerstag bis Sonntag finden in Plovdiv die Ruder-Europameisterschaften statt. Die Schweiz tritt inklusive der Para-Ruderin Claire Ghiringhelli mit fünf Booten an.

Es ist ein typisches erstes Jahr nach einem Olympia-Zyklus mit generell vielen neuen Boot-Zusammensetzungen. Aus dem 17-köpfigen Schweizer Ruderteam, das an den Olympischen Spielen in Paris dabei war, sind in Bulgarien bloss sechs Athletinnen und Athleten am Start, von denen mit Ausnahme von Lisa Lötscher (Doppelvierer) alle in einer anderen Bootskategorie rudern.

Zahlreiche Rücktritte

Zurückgetreten sind Pascale Walker, Scott Bärlocher, Dominic Condrau, Joel Schürch, Andrin Gulich und Roman Röösli. Letztere beiden gewannen im vergangenen Jahr im Zweier ohne die olympische Bronzemedaille. Offen ist, wie es mit Jan Schäuble weitergeht. Der 25-jährige Nidwaldner gehörte zusammen mit Raphäel Ahumada zu den Besten im Leichtgewichts-Doppelzweier - in Paris verpasste das Duo als Vierter hauchdünn eine Medaille. Jedoch gibt es fortan an Olympischen Spielen keine Leichtgewichts-Bootsklassen mehr. Schäuble widmet sich nun in diesem Jahr dem Studium und überlegt sich, ob die neue Olympia-Disziplin Beach Sprint etwas für ihn wäre. Ahumada wechselte derweil in die offene Kategorie. Er startet in Plovdiv zusammen mit Kai Schätzle im Doppelzweier.

Die in den USA studierenden Célia Dupré und Tim Roth werden erst am Weltcup in Varese Mitte Juni ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Für die Skifferin Aurelia-Maxima Janzen sind in diesem Jahr die U23-Weltmeisterschaften das Hauptziel; die 21-jährige Bernerin wird auf Elitestufe einzig am Heim-Weltcup auf dem Rotsee Ende Juni starten. Maurin Lange ist derzeit verletzt.

Neuer Trainer, neue Inputs

Swiss Rowing steht also vor einem Neuaufbau. Da passt es, dass mit dem Franzosen Alexis Besançon ein neuer Elite-Headcoach in der Verantwortung steht. Der 50-Jährige ist der Nachfolger des Neuseeländers Ian Wright. Auch Besançon setzt auf volumenorientiertes Training, allerdings eher auf längere Einheiten und dafür weniger.

Die Europameisterschaften stellen die erste internationale Bewährungsprobe seit den Olympischen Spielen in Paris dar. Dazu kommen die vielen Wechsel und gibt es in Plovdiv - wie auch Ende September an den Weltmeisterschaften in Schanghai - keine Hoffnungsläufe. Es wird also spannend sein zu sehen, was das Schweizer Team zu leisten imstande ist. Besançon hält sich mit Prognosen zurück. «Ich verwende meine Energie lieber darauf, Fortschritte in der Arbeit zu erzielen: Sie sind es, welche die Ergebnisse ausmachen», lässt er sich in einer Verbandsmitteilung zitieren.

Quelle: sda
veröffentlicht: 29. Mai 2025 04:00
aktualisiert: 29. Mai 2025 04:00