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Die wichtigsten Fakten zur WM-Premiere in Afrika

WM25 Ruanda

Die wichtigsten Fakten zur WM-Premiere in Afrika

20. September 2025, 05:01 Uhr
Auf ihn sind alle Augen gerichtet: Tadej Pogacar will in Kigali im Strassenrennen seinen WM-Titel von Zürich 2024 verteidigen
© KEYSTONE/AP/Christopher Katsarov
Zum ersten Mal findet die Strassenrad-WM auf afrikanischem Boden statt. Bei der 98. Austragung feiert Ruanda Premiere. Die wichtigsten sportlichen Fragen und Antworten im Überblick.

Wie sieht das Programm aus?

Anders als bei der erstmals inkludierten Strassenrad-WM vor einem Jahr in Zürich werden bei den Titelkämpfen in Ruandas Hauptstadt keine Para-Rennen mehr ausgetragen. Ab Sonntag werden während acht Tagen insgesamt 13 Medaillensätze vergeben - in den Disziplinen Strassenrennen und Zeitfahren, jeweils in den drei Kategorien Junioren, U23 und Elite, bei Frauen und Männern. Hinzu kommt die Mixed-Staffel, bei der je drei Frauen und Männer zwei Teamzeitfahren absolvieren und sich dabei virtuell den Staffelstab übergeben.

Erstmals in der Geschichte findet zudem ein separates U23-Strassenrennen der Frauen statt. Im Vorjahr starteten die Fahrerinnen noch gemeinsam mit der Elite, wurden im Ziel jedoch getrennt gewertet.

Wie präsentiert sich die Strecke?

Ruanda gilt als das Land der tausend Hügel - und das spiegelt sich auch in der WM-Strecke wider. Sowohl in den Zeitfahren als auch in den Strassenrennen präsentieren sich die Parcours aufgrund der zahlreichen kurzen Rampen als sehr anspruchsvoll. Es sind viele Höhenmeter zu bewältigen, und die dünne Luft in der ruandischen Hauptstadt Kigali, die auf über 1500 m über Meer liegt, wird zusätzlich für grosse Strapazen sorgen.

Das Kernstück der Strecke ist ein 15,1 km langer Rundkurs mit einem 1,3 km langen, gepflasterten Anstieg kurz vor der Zieldurchfahrt. Die Frauen absolvieren diesen Parcours elfmal, die Männer fünfzehnmal, und zwar zusätzlich mit einer einmaligen Schleife über den Mount Kigali.

Wie steht es um die Schweizer Medaillenchancen?

Vor einem Jahr gewann die Schweiz an der Heim-WM zwei Medaillen: Jasmin Liechti und Jan Christen sicherten sich im Zeitfahren der U23-Kategorie Silber respektive Bronze. In diesem Jahr müssen sich beide mit der Elite messen.

Die grösste Medaillenhoffnung im Schweizer Team ist Marlen Reusser. Die Bernerin gibt nach ihrem Ausstieg aus der Tour de France im Juli ihr Comeback und hat das Potenzial, im Einzelzeitfahren, im Mixed-Teamzeitfahren oder auch im Strassenrennen aufs Podest zu fahren. Mit der formstarken Elise Chabbey verfügt die Schweiz im Strassenrennen über einen weiteren Trumpf und gute Aussichten.

Patrick Müller, der Leistungssportchef von Swiss Cycling, spricht vom «stärksten Frauen-Nationalteam in diesem Jahrhundert». Auch die Männer haben mit Marc Hirschi, Mauro Schmid und Jan Christen mehrere gute Karten. Im Zeitfahren zählt Stefan Küng wegen der vielen Höhenmeter ausnahmsweise nicht zum Favoritenkreis.

Wer sind die Favoriten?

Bei den Männern sind alle Augen auf Tadej Pogacar gerichtet. Der Slowene dominierte auch in dieser Saison und will nach seinem vierten Triumph bei der Tour de France nun als amtierender Weltmeister im Strassenrennen in Kigali seinen Titel verteidigen. Pogacar ist jedoch auch im Zeitfahren gemeldet. Dort trifft er auf keinen Geringeren als Remco Evenepoel, den belgischen Weltmeister der vergangenen beiden Jahre und Doppel-Olympiasieger von Paris.

Bei den Frauen fehlen die bisherigen Titelträgerinnen. Die Belgierin Lotte Kopecky, die in den vergangenen zwei Jahren im Strassenrennen triumphierte, verzichtet auf eine Teilnahme. Die australische Zeitfahr-Weltmeisterin von Zürich, Grace Brown, hat ihre Karriere beendet. Als grosse Favoritin gilt - wie bei den Männern - die diesjährige Tour-de-France-Siegerin: Die Französin Pauline Ferrand-Prévot, mehrfache Weltmeisterin im Mountainbike, will elf Jahre nach ihrem ersten Erfolg ihr zweites Regenbogentrikot auf der Strasse gewinnen.

Welche Stars fehlen sonst noch?

Die Liste prominenter Abwesender ist in diesem Jahr länger als sonst. Mit Jonas Vingegaard fehlt erneut ein Fahrer, der bislang noch nie in der Elite-Kategorie bei einer Weltmeisterschaft angetreten ist. Der zweifache Tour-de-France-Sieger hatte lange mit einer Teilnahme geliebäugelt, gab jedoch bereits vor seinem Triumph bei der Vuelta bekannt, dass er auch die WM 2025 in Ruanda auslassen wird. Zuletzt bestritt der Däne 2018 in Innsbruck beim damaligen U23-Sieg von Marc Hirschi ein WM-Rennen.

Neben Vingegaard fehlen mit dessen Landsmann Mads Pedersen (Weltmeister 2019), Wout van Aert, João Almeida (Sieger der Tour de Suisse und der Tour de Romandie) sowie Mathieu van der Poel weitere grosse Namen. Van der Poel, der Strassen-Weltmeister von 2023, beendete seine Saison nach der Mountainbike-WM im Wallis vorzeitig.

Quelle: sda
veröffentlicht: 20. September 2025 05:01
aktualisiert: 20. September 2025 05:01