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Audrey Werro überzeugt trotz Rang 6

Leichtathletik

Audrey Werro überzeugt trotz Rang 6

21. September 2025, 12:52 Uhr
Audrey Werro genügte eine Topleistung nicht zur WM-Medaille
© KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Audrey Werro kommt an der Leichtathletik-WM in Tokio im Final über 800 m nicht über den 6. Platz hinaus. Gold sichert sich die Kenianerin Lilian Odira.

Zwar hatte Audrey Werro nach dem Triumph am Final der Diamond League in Zürich mit dem Schweizer Rekord von 1:55,91 Minuten von einer Medaille träumen können, dennoch kann sich die 21-jährige Freiburgerin im Final nichts vorwerfen. Sie lief mit 1:56,17 Minuten die zweitbeste Zeit ihrer Karriere. Doch was ganz vorne abging, war schlichtweg sensationell, weshalb Werro weiter auf ihren ersten Podestplatz an internationalen Meisterschaften bei den Erwachsenen warten muss - im März an den Hallen-Weltmeisterschaften in Nanjing verpasste sie eine Medaille als Vierte um eine Hundertstelsekunde.

Gleich drei Läuferinnen erreichten das Ziel mit einer Zeit von unter 1:55-Minuten. Die 26-jährige Lilian Odira gewann ihren ersten WM-Titel mit 1:54,62 Minuten, womit sie eine Jahresweltbestleistung sowie einen WM-Rekord aufstellte. Die Britinnen Georgia Hunter Bell (1:54,90) und Keely Hodgkinson (1:54,91) komplettierten das Podest.

Um das Ganze einzuordnen: Vor diesem Rennen waren bloss neun Läuferinnen unter 1:55-Minuten geblieben, unter ihnen von den Finalistinnen einzig die Olympiasiegerin Keely Hodgkinson, die weiter auf ihren ersten WM-Titel warten muss. In diesem Jahrtausend waren es bloss deren vier.

«Es ist schon eine gute Zeit, aber taktisch war es nicht mein bestes Rennen. Ich hätte es viel besser machen können», sagte Werro, deren Mutter aus der Elfenbeinküste stammt. Sie hatte sich an dritter Position eingereiht. Vor der Zielgeraden lag sie auf dem 5. Platz. Zwischenzeitlich sah es danach aus, als könnte sie den Sprung aufs Podest schaffen, doch gingen ihre die Kräfte aus. Trotz der Selbstkritik sagte Werro aber auch: «Ich kann nicht enttäuscht sein. Ich werde das im Kopf behalten und arbeiten für die nächsten Jahre. Ich habe noch Zeit für eine Medaille.»

In der Tat: Werro war nach der 19-jährigen Kenianerin Mary Moraa (7.) die zweitjüngste Finalistin, und dies mit Abstand. Zudem schloss der Schützling von Trainerin Christiane Berset Nuoffer, der Schwester von alt Bundesrat Alain Berset, erst im Sommer die Matura ab. Werro kann künftig den Fokus noch mehr auf die Leichtathletik richten. Die Perspektiven sind also vielversprechend, ihre Entwicklung dürfte noch lange nicht zu Ende sein.

Quelle: sda
veröffentlicht: 21. September 2025 12:52
aktualisiert: 21. September 2025 12:52