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Alcaraz geht Djokovic aus dem Weg

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Alcaraz geht Djokovic aus dem Weg

30. Juni 2025, 11:32 Uhr
Fühlt sich auf dem Rasen von Wimbledon ausgesprochen wohl: Carlos Alcaraz
© KEYSTONE/AP/Kirsty Wigglesworth
Carlos Alcaraz ist der klare Topfavorit auf seinen dritten Wimbledon-Sieg, während bei den Frauen das Feld weit offen ist. Die Schweizer Tennisspieler werden eher Nebenrollen ausfüllen.

Zum 138. Mal wird ab Montag auf den Rasenplätzen in Wimbledon um die begehrteste Tennistrophäe der Welt gespielt. Das sind die wichtigsten Fakten zum dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres.

ALCARAZ GEGEN DEN REST DER WELT. Seit zwei Jahren ist Carlos Alcaraz der beste Spieler der Welt auf Sand und Rasen. Nach seinem zweiten Triumph in Paris strebt er seinen dritten Titel in Folge in Wimbledon an. Im Alter von erst 22 Jahren und knapp zwei Monaten wäre es für den Spanier die bereits sechste Grand-Slam-Krone seiner Karriere. Zum Auftakt darf am Montag gegen den Italiener Fabio Fognini ein kleines Spektakel erwartet werden.

EIN LETZTES HURRA VON DJOKOVIC. 16 Jahre älter als Alcaraz ist Novak Djokovic, der in Wimbledon bereits sieben Mal triumphiert hat - und damit einmal weniger als der Rekordsieger Roger Federer. Die letzten beiden Jahre unterlag er aber dem Alcaraz, 2023 in fünf hochklassigen Sätzen, vor einem Jahr klar in drei. Djokovic könnte auch heuer noch einmal Alcaraz' aussichtsreichster Herausforderer sein. Wimbledon ist mutmasslich seine beste Chance auf den 25. Major-Titel. Daneben scheint höchstens noch Jannik Sinner fähig zu sein, Alcaraz gefährlich zu werden. Am French Open noch der unglückliche Protagonist eines grandiosen Finals, hat der Weltranglistenerste aus Italien auf Rasen in der Vergangenheit (noch) nicht brilliert. Alle anderen Spieler liegen auch bei den Wettbüros weit hinter diesem Trio. Alcaraz darf mit der Auslosung zufrieden sein; er kann erst im Final auf Djokovic treffen.

SIEBEN VERSCHIEDENE SIEGERINNEN. Wesentlich unberechenbarer ist seit einiger Zeit das Frauenturnier. Seit dem siebten Triumph von Serena Williams 2016 gab es bei sieben Turnieren sieben verschiedene Siegerinnen. Die letzten zwei kamen aus Tschechien, 2023 Marketa Vondrousova, im Jahr darauf die als Nummer 31 gesetzte Barbora Krejcikova. Mit beiden ist auch jetzt wieder zu rechnen. Von den ersten drei der Weltrangliste, Aryna Sabalenka, French-Open-Gewinnerin Coco Gauff und Jessica Pegula, stand bisher keine in einem Wimbledon-Final. Die Chance auf eine achte neue Siegerin in Folge ist also gross.

FRAGEZEICHEN BEI BENCIC. Schweizerinnen und Schweizer spielen am Ort der grössten Erfolge von Roger Federer seit einigen Jahren nur noch eine Nebenrolle. Seit dessen Abschiedsturnier von der ATP Tour ist ein Achtelfinal von Belinda Bencic, als sie vor zwei Jahren gegen die damalige Weltnummer 1 Iga Swiatek einen Matchball hatte, das einsame Highlight. Nun ist ihr erfolgreiches Comeback als junge Mutter wegen einer Verletzung am Arm zuletzt etwas ins Stocken geraten. Das French Open verpasste Bencic (WTA 37), bei der Rückkehr diese Woche in Bad Homburg scheiterte sie in der 1. Runde klar. Wie Viktorija Golubic (WTA 79) und Jil Teichmann (WTA 92) darf sie aber mit dem Los zufrieden sein. Das Schweizer Trio geht den Gesetzten aus dem Weg, Bencic und Golubic, die Viertelfinalistin von 2021 und Rasenliebhaberin, können gar erst in der 3. Runde auf eine Gegnerin aus den Top 20 treffen.

RIEDIS PREMIERE. Bei den Männern drohte gar das erste Wimbledon seit 1977 ohne einen Schweizer im Hauptfeld. Verhindert hat dies Leandro Riedi (ATP 506), der sich durch die Qualifikation kämpfte. Der 23-jährige Zürcher, Junioren-Finalist des French Open 2020, seither aber immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, verdiente sich so seine Premiere bei einem Grand Slam der «Grossen». Mit seinem starken Aufschlag darf dem 1,91 m grossen Riedi auf Rasen einiges zugetraut werden. In der 1. Runde trifft er am Montag gleich zum Auftakt auf den noch weiter hinten klassierten Briten Oliver Tarvet, der sich ebenfalls in der Qualifikation erfolgreich behauptet hat. Lohn für einen Sieg wäre wohl ein Duell auf grosser Bühne gegen Alcaraz.

Quelle: sda
veröffentlicht: 30. Juni 2025 11:32
aktualisiert: 30. Juni 2025 11:32