Al-Hilal schockt Manchester City
Pep Guardiola gratulierte noch kurz seinem überglücklichen Kollegen Simone Inzaghi zum Sensationssieg, dann flüchtete der spanische Startrainer von Manchester City in die Stadion-Katakomben. «Es ist wirklich schade, wir waren so gut aufgestellt», sagte der enttäuschte Guardiola. Der krasse Aussenseiter Al-Hilal aus Saudi-Arabien hat bei der Klub-WM in den USA in einem packenden Fussball-Krimi für eine echte Sensation im Achtelfinal gesorgt.
Der herausragende Angreifer Marcos Leonardo avancierte mit seinem zweiten Treffer in der 112. Spielminute zum Matchwinner für das Team aus Saudi-Arabien. Zuvor hatte Phil Foden (104.) die 3:2-Führung von Al-Hilal durch Kalidou Koulibaly (94.) ausgleichen können.
In der regulären Spielzeit hatten Bernardo Silva (9.) und Erling Haaland (55.) für ManCity getroffen. Marcos Leonardo (46.) und Malcom (52.) wendeten nach der Pause in nur sieben Minuten die bis dahin einseitige Partie. Torhüter Bono hatte den Aussenseiter bis zur Halbzeit im Spiel gehalten. Der Marokkaner hielt mehrfach prächtig.
Sieben Treffer und ein grosses Hin und Her: Das Camping World Stadium in Orlando brodelte, die Fans waren begeistert. Mitten im Geschehen: Abwehrspieler Manuel Akanji, der bei den Cityzens in der 53. Minute eingewechselt worden war. Da er am Ende zu den überraschenden Verlierern gehörte, ist Gregor Kobel der einzige verbliebene Schweizer im Turnier. Der BVB-Goalie bestreitet in der Nacht auf Mittwoch den Achtelfinal gegen Monterrey.
Der Sieg von Al-Hilal war auch das Werk des neuen Trainers Simone Inzaghi, der nach dem 0:5 mit Inter Mailand im Champions-League-Final Ende Mai gegen Paris Saint-Germain nach Saudi-Arabien gewechselt war. Der 49-jährige Italiener trifft im Viertelfinal überraschend nicht auf seinen Ex-Verein, sondern Fluminense. Die Brasilianer hatten Stunden zuvor Inter mit 2:0 besiegt. Ein Aussenseiter wird also sicher im Halbfinal stehen.