37-Jährige erreicht in Wimbledon die Viertelfinals
Siegemund trotzt dem Wetter
Laura Siegemund hat ihren sensationellen Lauf in Wimbledon fortgesetzt und erstmals in ihrer Karriere den Einzel-Viertelfinal beim Rasen-Klassiker erreicht. Die 37-Jährige setzte sich im Achtelfinal gegen die Aussenseiterin Solana Sierra aus Argentinien mit einer abgeklärten Leistung 6:3, 6:2 durch. Dabei liess sich die Deutsche auch von zwei längeren Unterbrechungen wegen eines Gewitters mit reichlich Regen nicht aus dem Konzept bringen. Nun trifft die Überraschungsfrau auf die Weltnummer 1 Aryna Sabalenka, die sich gegen die Belgierin Elise Mertens in zwei Sätzen durchsetzte.
Ärger um Linien-Elektronik
Nach 147 Jahren sind erstmals in Wimbledon keine Linienrichter mehr im Einsatz. Stattdessen überwachen zwölf Kameras pro Platz die Bewegung des Balls. Dies führte nun wegen des zeitweisen Ausfalls des elektronischen Liniensystems auf dem Centre Court zu Ärger. Beim Spiel der Russin Anastasia Pawljutschenkowa gegen die Britin Sonay Kartal landete ein Ball der Lokalmatadorin beim Stand von 4:4 deutlich hinter der Grundlinie. Das elektronische System schlug jedoch nicht an. Der Punkt, der eigentlich den Spielgewinn für Pawljutschenkowa bedeutet hätte, musste wiederholt werden. Kartal gewann die Wiederholung des Punkts und schaffte anschliessend das Break. «Ihr habt mir das Spiel gestohlen», schimpfte Pawljutschenkowa mehrfach. Im Tiebreak gewann die Russin aber den ersten Satz und später auch das Spiel.
Alcaraz auf Beckers und Borgs Spuren
Topfavorit Carlos Alcaraz hat nach anfänglichen Problemen letztlich doch souverän die Viertelfinals in Wimbledon erreicht. Der Titelverteidiger aus Spanien bezwang den Russen Andrej Rublew 6:7 (5:7), 6:3, 6:4, 6:4. Alcaraz trifft in der Runde der besten Acht auf den Briten Cameron Norrie, der die Fans mit grossem Kampf beim Fünfsatz-Sieg über den chilenischen Qualifikanten Nicholas Jarry begeistert hat. Alcaraz könnte mit 22 Jahren der drittjüngste männliche Tennis-Spieler der Profigeschichte werden, der drei Wimbledon-Titel gewinnt. Jünger waren nur Boris Becker (21) und der Schwede Björn Borg (22).