Zürcher Stadtrat Daniel Leupi tritt wieder an
Er habe seine erneute Kandidatur für 2026 bereits seiner Partei mitgeteilt, sagte Leupi an einem Mediengespräch am Montag. Für das Stadtpräsidium werde er sicher nicht kandidieren: «Das hat mich noch nie gereizt». Leupi wurden immer wieder entsprechende Ambitionen nachgesagt.
Der Finanzvorsteher ist seit 2010 Stadtrat. Zuerst war er Vorsteher des Sicherheitsdepartements, seit 2013 ist er für die Finanzen zuständig.
Stadtpräsidentin Mauch sagte am Wochenende bei Radio 1 auf die Frage, ob sie Ende 2026 noch im Amt sein werde: «Das kann gut sein. Ich muss aber zuerst wiedergewählt werden.» Auf Nachfragen von Medien wollte sie die Aussage allerdings nicht als Ankündigung sehen.
Die Stadtratswahlen finden am 8. März 2026 statt. Ihren Wiederantritt kündigten bereits Karin Rykart (Grüne), Andreas Hauri (GLP) und Michael Baumer (FDP) an. Die GLP will zudem eine zweite Person ins Rennen schicken.
Kein Kontakt wegen «Sugus-Häusern»
Am Mediengespräch zeigte Leupi die Ziele für die nächste Legislatur auf. Zentral ist das Wohnthema. Die Liegenschaftenabteilung ist beim Finanzdepartement angesiedelt. Die Stadt setzt vermehrt auf Käufe von Liegenschaften, um günstigen Wohnraum bieten zu können. Dafür steht ein Wohnraumfonds zur Verfügung. Alles kaufe man aber nicht, sagte Leupi, die Objekte müssten finanzierbar sein.
Auf eine Journalistenfrage zu den schweizweit bekannten «Sugus-Häusern» deutete Leupi an, dass ihm lieber wäre, die Erben würden eine eigene Lösung finden. Gerüchteweise zeigte die Stadt Interesse an einem Kauf der drei Häuser im Kreis 5, bestätigt wurde das aber nie. Ein Kontakt zu Besitzerin Regina Bachmann kam bisher nicht zustande.
Branche soll an unteren Mittelstand denken
Von der Immobilienbranche wünschte sich Leupi, dass sie sich «nicht nur um das oberste Drittel» kümmern würde. Ersatzneubauten solle es auch für den unteren Mittelstand geben. «Wir können nicht für alle Wohnraum schaffen», meinte er. 2025 stellt die Stadt Zürich über 800 Wohnungen fertig.
Gedanken muss sich die Stadt gemäss Leupi auch beim Personal machen. In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren würden 40 Prozent der Mitarbeitenden in Pension gehen. Da werde viel Wissen und Erfahrung verloren gehen. Mit dem Problem stehe die Stadt nicht alleine da, es brauche attraktive Arbeitsbedingungen.
Die Steuergelder würden in Zürich sinnvoll eingesetzt und würden nicht einfach «versickern», sagte der Finanzvorstand. Er werde sich gegen «Angriffe» von Bund und Kanton wehren, die einen Teil für sich beanspruchen. So etwa der Kanton bei den Grundstückgewinnsteuern.
Auch die Senkung der Gewinnsteuern für Firmen, die der Kantonsrat beschloss, sind Leupi ein Dorn im Auge. «Da würden uns mindestens 100 Millionen Franken verloren gehen». Über die Vorlage wird an der Urne entscheiden.