Zürcher Spitäler stellen ab Sommer keine Temporären mehr an
In den vergangenen Jahren waren die Temporären vielerorts eine willkommene Unterstützung, weil sie die Lücken in den Dienstplänen füllten. Nun wollen die Spitäler auf diese Pflegefachkräfte verzichten. Ab Sommer 2025 würden keine Temporäre mehr angestellt, schreibt der VZK in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Der Verband listet mehrere Gründe dafür auf. So werde durch Temporäre die Teamdynamik beeinträchtigt. Die Festangestellten hätten zudem mehr Aufwand, weil die Temporären die Betriebsabläufe nicht kennen würden. Dazu kommt, dass die Temporären teurer sind.
Häufige Wechsel in den Teams
Der Einsatz von temporärem Personal erschwert auch die Umsetzung der Pflegeinitiative. Diese will unter anderem die Arbeitszufriedenheit des Spitalpersonals verbessern - die häufigen Wechsel in den Teams sind dabei nicht förderlich.
«Der Verzicht auf temporäres Personal stärkt nicht nur die interne Zusammenarbeit, sondern trägt auch dazu bei, die Pflegeberufe wieder attraktiver zu machen», zeigt sich VZK-Präsident Christian Schär in der Mitteilung überzeugt.
Man wolle den Pflegepersonen Perspektiven bieten, die langfristig Sinn ergeben würden. Der Verband ist überzeugt, dass mit mehr Festangestellten auch die Patientensicherheit und die Versorgungsqualität steigt. Bis im Sommer wollen die Spitäler die internen Strukturen anpassen.
Natalie Rickli: «Schädlicher Trend»
Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) begrüsst den Entscheid des VZK. Temporäre Fachkräfte könnten die Spitäler zwar in spezifischen Situationen unterstützen. «In letzter Zeit hat sich die Temporärarbeit aber zu einem Trend entwickelt, der den Spitälern zunehmend schadet», wird Rickli zitiert.
Es liege nun an den Spitälern, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit das Personal langfristig bleibe. Dies werde unter anderem durch flexiblere Arbeitszeitmodelle erreicht.