Zürcher Regierungsrat will gegen Kürzungen bei Jugend+Sport kämpfen
Der Regierungsrat werde sich «mit Nachdruck» für die vollständige Finanzierung durch den Bund einsetzen, schreibt er in einer am Donnerstag publizierten Antwort auf eine Anfrage aus dem Kantonsrat. Die Anfrage stellten SP, Mitte, EVP, Grüne, FDP und SVP.
Laut Regierungsrat gibt es keine gesetzlichen Grundlagen für eine kantonale Finanzierung. Der Bund plant wegen erwarteten Defiziten ab 2026 eine Beitragskürzung um 20 Prozent. Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) forderte den Bundesrat in einem Schreiben bereits dazu auf, auf die Kürzungen zu verzichten.
200'000 Kinder pro Jahr in Kursen
Im Kanton Zürich profitieren laut Antwort des Regierungsrats rund 1600 Vereine und weitere Anbieter im Kinder- und Jugendsport von der Unterstützung durch Jugend+Sport (J+S). In jährlich rund 16'000 Kursen und Lagern trainieren etwa 200 000 Kinder und Jugendliche, betreut von mehr als 33'000 J+S-Leitenden.
2024 wurden im Kanton Zürich insgesamt 16,5 Millionen Franken an J+S-Beiträge ausbezahlt. Die zu erwartenden Ausfälle belaufen sich auf rund 3,3 Millionen. Mehrere Parteien reagierten bereits wohlwollend auf die Pläne des Regierungsrats und sparten nicht mit Kritik am Bund. Die GLP findet es falsch, die Kosten an die Kantone abzugeben. «Der Bundesrat politisiert am Volk vorbei», teilte die Partei mit Blick auf eine laufende Petition mit.
Auch die SVP sieht eine falsche Prioritätensetzung. Statt bei der Jugend zu sparen, solle der Bund bei der Entwicklungshilfe oder bei internationalen Programmen für die Ukraine den Rotstift ansetzen.