Zürcher Kantonsrat will im Gymi teilweise Gratis-Lehrmittel
Die Eltern von Gymischülerinnen und Gymischülern seien gegenüber Eltern von Kindern an der Volksschule benachteiligt, sagte Initiantin Sibylle Jüttner (SP, Andelfingen). Sie forderte denn auch nicht Gratis-Lehrmittel bis ans Ende des Gymnasiums, sondern nur während der obligatorischen Schulzeit, also bis ins dritte Jahr des Langzeitgymnasiums.
FDP und SVP sprachen sich gegen das «Giesskannenprinzip» aus. Eltern von Kindern, die ans Gymi gehen, könnten sich das in der Regel leisten. Für Benachteiligte gebe es heute schon Stipendien oder die Sozialhilfe, sagte Alexander Jäger (FDP, Zürich).
Dagegen hielt Kathrin Wydler (Mitte, Wallisellen): Eine Belastung könne das Kaufen von Lehrmitteln eben auch für Mittelstandfamilien sein, die nicht stipendienberechtigt seien. Andere Kantone wie Luzern der Uri hätten die Regelung schon eingeführt.
Schritt zur Chancengerechtigkeit
Lisa Letnansky (AL, Zürich) trauerte noch dem kürzlich gescheiterten Vorstoss zur Abschaffung des Langzeitgymnasiums nach. Diese wäre demnach «echte Chancengerechtigkeit» gewesen. Die Gratis-Lehrmittel wären aber ein kleiner Schritt dazu, dass «ein Kind aus dem Arbeiterquartier die gleiche Chance hat, wie ein Kind aus dem Villenquartier».
Mit der deutlichen Unterstützung, nötig wären 60 Stimmen gewesen, geht das Geschäft zur Ausarbeitung eines Vorschlags an eine Kommission.