Zürcher Kantonsrat bewilligt Schulsozialarbeit auf allen Stufen
Der Rat entschied mit 102 Stimmen, die Schulsozialarbeit auf allen Stufen einzuführen. Damit wurde das Quorum für die Ausgabenbremse von 91 Stimmen erreicht. Kosten wird das neue Angebot mindestens 4 Millionen Franken pro Jahr.
Die SVP kritisierte den Ausbau. Die Wirtschaft serble, aber die Sozialbranche floriere. «Zum Glück unterliegt das dem fakultativen Referendum», sagte SVP-Kantonsrat Rochus Burtscher (Dietikon). Ob die SVP dieses zusammen mit der FDP ergreifen wird, ist offen.
Immer mehr Jugendliche mit Problemen
Für Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte) ist der Ausbau richtig. Immer mehr Jugendliche würden mit vielschichtigen Problemen kämpfen, sagte sie bei der ersten Lesung vor einigen Wochen. Die Betreuung dieser Jugendlichen bringe die Mittel- und Berufsschulen seit einiger Zeit an ihre Belastungsgrenzen.
Frühzeitige Unterstützung durch Schulsozialarbeitende soll Absenzen, abgebrochene Ausbildungen und längerfristig auch soziale Folgekosten verhindern. Die jährlichen Kosten der flächendeckenden Einführung der Schulsozialarbeit an Gymis und Berufsschulen werden laut Regierung pro Kopf 240 Franken betragen.
Im vergangenen Sommer hatte der Kanton an ersten Mittelschulen bereits ein solches Angebot eingeführt. Die Rückmeldungen der beteiligten Schulen waren laut Regierung durchgehend positiv.