Zürcher Gemeinderat will Fussballclubs nicht zur Kasse bitten
Die Sprayereien, Tags und Kleber der Fussballclubs haben zwar für viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier längst ein erträgliches Mass überschritten. Die Mehrheit setzt aber lieber auf Fanarbeit, als FCZ und GC für die Entfernung dieser «Machtdemonstrationen» zur Kasse zu bitten.
Der Gemeinderat lehnte deshalb ein entsprechendes Postulat der FDP ab. Unterstützung erhielt die Partei am Mittwoch nur von SVP und EVP.
«Lieber Fanarbeit statt Kollektivstrafen»
«Der Staat kann einen Club nicht für etwas verantwortlich machen, das andere verursacht haben», sagte Moritz Bögli (AL). Das sei rechtlich nicht möglich.
Die GLP wiederum war zwar der Meinung, dass es genug Kleber und Tags in der Stadt gibt. «Aber wir setzen lieber auf Fanarbeit statt auf Kollektivstrafen.»
Auslöser war ein FCZ-Grafitti
Die Bürgerlichen waren anderer Meinung. «Die offiziellen Seiten des Fussballs tragen nichts zur Lösung bei. Deshalb muss die Lösung aus dem Amtshaus kommen», sagte Derek Richter (SVP). Aber dort übe man sich ja in Untätigkeit.
Auslöser für den FDP-Vorstoss war ein übergrosses Graffiti, das FCZ-Fans Ende März auf die historische Lindenhof-Mauer gesprayt hatten. Die Bürgerlichen forderten daraufhin, dass die Clubs an die kurze Leine genommen werden.
So könnten etwa städtische Gelder einbehalten oder Spielbewilligungen verweigert werden. Auch eine Kostenübernahme für die Beseitigung der Schäden solle eingeführt werden. FCZ-Präsident Ancillo Canepa bezeichnete die Forderungen in einem Interview als «weltfremd».