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Zürcher Gemeinderat will Fussballclubs nicht zur Kasse bitten

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Zürcher Gemeinderat will Fussballclubs nicht zur Kasse bitten

18. Juni 2025, 17:55 Uhr
Die linke Mehrheit im Gemeinderat will den FCZ nicht für die Sprayereien seiner Fans haftbar machen. (Symbolbild)
© KEYSTONE/SAMUEL GOLAY
Die linke Mehrheit im Zürcher Gemeinderat will die Fussballclubs nicht für die Entfernung von Aufklebern und Sprayereien zur Kasse bitten. Man könne einen Club nicht für Straftaten anderer Leute haftbar machen, so die linke Ratsseite. Das sei rechtlich nicht haltbar.

Die Sprayereien, Tags und Kleber der Fussballclubs haben zwar für viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier längst ein erträgliches Mass überschritten. Die Mehrheit setzt aber lieber auf Fanarbeit, als FCZ und GC für die Entfernung dieser «Machtdemonstrationen» zur Kasse zu bitten.

Der Gemeinderat lehnte deshalb ein entsprechendes Postulat der FDP ab. Unterstützung erhielt die Partei am Mittwoch nur von SVP und EVP.

«Lieber Fanarbeit statt Kollektivstrafen»

«Der Staat kann einen Club nicht für etwas verantwortlich machen, das andere verursacht haben», sagte Moritz Bögli (AL). Das sei rechtlich nicht möglich.

Die GLP wiederum war zwar der Meinung, dass es genug Kleber und Tags in der Stadt gibt. «Aber wir setzen lieber auf Fanarbeit statt auf Kollektivstrafen.»

Auslöser war ein FCZ-Grafitti

Die Bürgerlichen waren anderer Meinung. «Die offiziellen Seiten des Fussballs tragen nichts zur Lösung bei. Deshalb muss die Lösung aus dem Amtshaus kommen», sagte Derek Richter (SVP). Aber dort übe man sich ja in Untätigkeit.

Auslöser für den FDP-Vorstoss war ein übergrosses Graffiti, das FCZ-Fans Ende März auf die historische Lindenhof-Mauer gesprayt hatten. Die Bürgerlichen forderten daraufhin, dass die Clubs an die kurze Leine genommen werden.

So könnten etwa städtische Gelder einbehalten oder Spielbewilligungen verweigert werden. Auch eine Kostenübernahme für die Beseitigung der Schäden solle eingeführt werden. FCZ-Präsident Ancillo Canepa bezeichnete die Forderungen in einem Interview als «weltfremd».

Quelle: sda
veröffentlicht: 18. Juni 2025 17:55
aktualisiert: 18. Juni 2025 17:55