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Vermögensdelikte sind im Kanton Zürich auf höchstem Stand seit 2013

Kriminalität

Vermögensdelikte sind im Kanton Zürich auf höchstem Stand seit 2013

24. März 2025, 09:00 Uhr
Die Zahl der Vermögensdelikte hat im Kanton Zürich einen Rekordwert erreicht. Vor allem Einbrüche und Betrugsdelikte nahmen zu. (Symbolbild)
© KEYSTONE/WALTER BIERI
Im Kanton Zürich sind die Vermögensdelikte mit 73'000 Fällen im letzten Jahr auf den höchsten Stand seit 2013 gestiegen. Vor allem Einbruchsdiebstähle und Betrugsdelikte nahmen zu.

Ein Rückgang um 20 Prozent war hingegen bei den Diebstählen aus Autos zu verzeichnen, wie Jann Leutenegger, Chef Kriminalpolizei der Kantonspolizei Zürich am Montag vor den Medien sagte. Gezielte polizeiliche Massnahmen hätten dazu geführt, den Trend zu durchbrechen.

Einen Anstieg um drei Prozent vermeldete die Kantonspolizei bei den Gewaltdelikten. Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) macht sich vor allem Sorgen wegen der 353 schweren Körperverletzungen, wie er vor den Medien sagte. Diese seien deutlich stärker gestiegen, als das Bevölkerungswachstum. Wegen häuslicher Gewalt oder «familiärer Differenzen» mussten Polizistinnen und Polizisten im letzten Jahr 21 mal pro Tag ausrücken. Die neun Tötungsdelikte seien im Schnitt der letzten Jahre, so Fehr.

Afghanen im Fokus

Die Zunahme an Delikten verläuft generell parallel zum Bevölkerungswachstum. Allerdings geht die Zahl der Taten bei der schweizerischen und ausländischen Wohnbevölkerung zurück. Im Asylbereich und bei den «übrigen Ausländern» stieg die Zahl der Delikte hingegen um über drei Prozent. Am häufigsten zählten demnach Rumänen, Algerier, Ukrainer, Marokkaner und Afghanen zu den Tatverdächtigen, insbesondere bei Vermögensdelikten.

Auffällig dabei ist, dass Afghanen für verhältnismässig viele Sexualdelikte und Delikte gegen Leib und Leben verantwortlich waren. Bei einem Bevölkerungsanteil von knapp einem Prozent begingen sie 3,5 und 3,9 Prozent der Taten. Fehr forderte konsequente Rückführungen für alle kriminellen Männer nach Afghanistan. «Dass Ausweisungen abschrecken, haben wir bei Marokkanern und Algeriern gesehen», sagte der Sicherheitsdirektor.

Langstrasse als Gewalt-Hotspot

In der Stadt Zürich stiegen die Delikte um 4,5 Prozent auf 48'321. Auch hier war der Anstieg bei den Vermögensdelikten mit einem Plus von 1290 Fällen gross. Ebenso stiegen die schweren Körperverletzungen. Wie Andrea Jug-Höhener, Chefin der Kriminalabteilung der Stadtpolizei Zürich ausführte, stellte sich die Langstrasse in Kreis 4 vor allem in der Nacht als Hotspot heraus. Hier gab es einen Anstieg von acht auf 21 Fälle.

Beide Polizeien stellten einen starken Anstieg der digitalen Kriminalität fest, etwa bei Cyberbetrug. Aber auch die «Enkeltrickbetrüger» waren aktiv. Rund 8000 Versuche wurden im Kanton Zürich 2024 gemeldet. Fast 180 Mal waren die Telefonbetrüger erfolgreich, etwas seltener als im Vorjahr. 17 Personen verhaftete die Polizei in diesem Zusammenhang.

Weniger Messerangriffe

Gezielte Aktionen hätten im letzten Jahr zu einem Rückgang der Messerangriffe geführt, sagte Fehr. Insbesondere bei Jugendlichen ging die Zahl zurück, von 21 auf sechs bei ausländischen Jugendlichen, von zehn auf zwei bei Schweizern.

Mehr als 1300 Hieb- und Stichwaffen wurden 2024 eingezogen. Die Polizei patrouilliere an Schwerpunkten, arbeite aber auch mit Schulen bei der Gewaltprävention zusammen, sagte Fehr.

Quelle: sda
veröffentlicht: 24. März 2025 09:00
aktualisiert: 24. März 2025 09:00