Umbau der denkmalgeschützten Zürcher Militärkaserne beginnt
Baudirektor Martin Neukom bezeichnete das Projekt als eine «total gelungene Weiterentwicklung» eines schutzwürdigen Objekts. Leider sei es wegen eines Rekurses zu Verzögerungen gekommen. «Das kostete uns zwei Jahre Zeit», so Neukom. Umso mehr freue er sich, dass die Bauarbeiten nun endlich starten könnten.
Und so stieg er nach der Ansprache von Bildungsdirektorin Silvia Steiner, welche die Wichtigkeit der Erwachsenenbildung betonte, auf einen Bagger und hob - sichtlich genüsslich - Schaufel um Schaufel Baukies in einen Dumper. Diesen fuhr Steiner schliesslich gekonnt rückwärts vom Platz.
Ehemalige Kantine wird zu Restaurant
Das neue Bildungszentrum für Erwachsene (BiZE) bietet Platz für rund 1600 Lernende. Im Erdgeschoss werden sowohl die ehemalige Soldaten- als auch die Offizierskantine restauriert und zu einem öffentlichen Restaurant umgebaut. Ergänzt wird das Angebot durch weitere öffentlich genutzte Räume und Flächen, wie die Staatskanzlei in einer Medienmitteilung schrieb.
Der Umbau der 120 Meter langen Militärkaserne an der Sihl erfolgt unter Berücksichtigung des kulturellen Erbes des denkmalgeschützten Gebäudes, heisst es weiter. Zwar biete die bestehende Struktur gute Voraussetzungen für den Schulbetrieb, doch seien gezielte bauliche Anpassungen notwendig, um offene Lernlandschaften und eine moderne Infrastruktur zu ermöglichen.
Herzstück des Innenraums werde ein zentral gelegenes Atrium, das durch einen verglasten Dachaufbau über alle Stockwerke natürlich belichtet werde, heisst es.
Auch energetische Sanierung
Das sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Gebäude werde auch technisch und energetisch umfassend modernisiert. Die Natursteinfassade aus Berner Sandstein befinde sich in einem «sehr schlechten Zustand» und müsse restauriert werden.
Zudem müssen sämtliche Installationen für Ver- und Entsorgung sowie die Gebäudetechnik erneuert werden. Für eine bessere Wärmedämmung wird ein Grossteil der Fenster ersetzt, das Gebäude wird künftig mit Fernwärme beheizt. Auf dem Hauptdach wie auch auf dem neuen verglasten Dachaufbau wird eine Photovoltaikanlage installiert.
Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf 180 Millionen Franken.
Die Kantonspolizei hatte das Gebäude mit Baujahr 1876 während rund 30 Jahren genutzt. 2022 zog sie ins neue Polizei- und Justizzentrum um. Damit entstand Platz für das BiZE. Dieses umfasst die Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene (KME) und die kantonale Berufsfachschule EB Zürich.