Systemumstellung und Fan-Power als Schlüssel zum Erfolg
Es brechen alle Dämme im mit knapp 30'000 Zuschauern gefüllten Wankdorf, als Alayah Pilgrim mit Anbruch der Nachspielzeit das 2:0 für die Schweiz erzielt. Die Fans freuen sich über den soeben eingetüteten Sieg gegen Island, der die Schweiz im Rennen um die erstmalige Viertelfinal-Qualifikation an einer EM-Endrunde in die Pole-Position hinter dem bereits qualifizierten Norwegen hievt.
Der so wichtige zweite Treffer
Ob 2:0 oder 1:0, Hauptsache gewonnen, dürfte sich ein Grossteil der Zuschauer gedacht haben. Doch der Treffer von Pilgrim könnte am Ende Gold wert sein für die Schweiz. Schliesslich reicht dem Team von Pia Sundhage mit einem nun positiven Torverhältnis schon ein Unentschieden gegen das punktgleiche Finnland zum Weiterkommen. Wäre es beim 1:0 geblieben, hätte im Falle eines Remis zum Vorrundenabschluss ein Penaltyschiessen über den Viertelfinalisten entschieden. «Das wusste ich nicht», gab Sundhage nach der Partie zu Protokoll, ohne weiter auf die Ausgangslage eingehen zu wollen.
Ein Schlüssel zum Erfolg war die System-Umstellung in der zweiten Halbzeit. Erspielte sich die Schweiz in den ersten 45 Minuten im von der Schwedin bevorzugten 3-5-2-System kaum nennenswerte Torchancen, stellte die 65-Jährige nach der Pause auf 4-4-2 um. «Wir wollten flexibler sein und dachten, dass wir so mehr Zugriff im Mittelfeld haben.» Hatten sie.
Das Publikum als 12. Frau
Sundhage hob zudem die Unterstützung durch das Publikum hervor: «Sowohl in Basel als auch nun in Bern wurden wir getragen von den Zuschauern. Ich wusste nicht, dass die Schweizer eine solche Atmosphäre schaffen können.»
Dass man nun im abschliessenden Gruppenspiel am Donnerstag in Genf auf ein Unentschieden spielen könne, davon wollte die Schweizer Trainerin nichts wissen. «Wir haben zwei Tore gemacht und keines erhalten, darüber bin ich sehr glücklich. Heute möchte ich einfach nur geniessen.»