Steve McQueen verwandelt das Schaulager Basel in ein Kunstwerk
«Bass» nennt sich die jüngste Arbeit des vielfach ausgezeichneten Videokünstlers und Filmregisseurs Steve McQueen. «Bass» ist denn auch Programm. Der 1969 geborene Brite hat das gesamte weitläufige Schaulager in einen von Lichtern im gesamten Farbspektrum durchfluteten Resonanzraum verwandelt, der von musikalischen Bass-Linien durchwirkt wird.
Das überrascht, kennt man McQueen doch als Künstler mit der Kamera in der Hand. 2013 hatte das Schaulager für dessen Video-Arbeiten eine ganze Kino-Stadt eingerichtet. 2014 erhielt er für seinen Spielfilm «12 Years a Slave» den Oscar für den besten Film. Und nun eine Licht- und Ton-Installation?
Zweite Station nach der Premiere in New York
Davon gingen die beiden Auftraggeber, das Schaulager Basel/Münchenstein und die Dia Art Foundation New York, nicht aus, wie Kuratorin Isabelle Friedli am Donnerstag an der Medienpräsentation sagte. Er habe die erste Station für seine Arbeit, das Untergeschoss der Dia Beacon, wie den Laderaum eines Schiffs erlebt, was ihn dazu angeregt habe, aus dem Rahmen der bildenden Kunst zu treten, sagte McQueen. Licht und Klang würden sich nun wie Düfte in jede Ecke schleichen.
Für das Schaulager wurde die immaterielle abstrakte Installation auf den Bau massgeschneidert neu eingerichtet. Über 1000 Led-Leuchtröhren durchlaufen in sanften Übergängen die gesamte Spektralfarben-Palette von Rot bis Violett.
Dazu kommt nun die Basslinie, die durch die tiefen Frequenzen auch körperlich wahrnehmbar wird. Für die Musik hat McQueen den bekannten US-Jazz-Bassisten Marcus Miller gewinnen können, der mit vier weiteren Musikerinnen und Musikern in Improvisationen den Klang entwickelt haben.
Die Installation «Bass» im Schaulager Basel in Münchenstein BL ist noch bis 16. November zu besuchen.