Schwingerkönig Wicki triumphiert erstmals auf dem Brünig
Der Schlussgang dauerte nur kurz, ganz genau 49 Sekunden. Bereits mit dem zweiten Zug kam Joel Wicki in der Neuauflage des Schlussgangs am Eidgenössischen 2022 zum Resultat. Der Luzerner hatte die Endausmarchung mit vier Siegen und einem gestellten erreicht, Aeschbacher mit einem Viertelpunkt mehr. Ein Gestellter hätte ihm zum Festsieg gereicht.
Wicki kam einzig im Anschwingen gegen den aufstrebenden Berner Michael Moser nicht zum Erfolg, Aeschbacher stellte im dritten Gang gegen den Zuger Vorjahressieger Pirmin Reichmuth. Moser und Reichmuth nahmen sich dann mit einem Gestellten im fünften und vorletzten Gang aus dem Rennen um den Schlussgang und beendeten das Fest im geteilten 3. Rang.
Wicki im vierten Anlauf
Wicki und Aeschbacher hatten den Traditionsanlass auf der Passhöhe zwischen Obwalden und Bern noch nie gewonnen, der Luzerner konnte nun diese Lücke in seinem Palmarès schliessen. Im vierten Anlauf, wie er im Siegerinterview mit SRF herausstrich. Dreimal hatte der 28-jährige Entlebucher auf dem Brünig den Schlussgang erreicht und hatte den Festsieg mit jeweils einem Gestellten verpasst.
Das sollte ihm nicht noch einmal passieren. «Ich wusste, dass ich viel Risiko nehmen muss», so Wicki. «Ich hatte mir das schon oft gewünscht. Es ist fast unheimlich, das nun zu erleben.» Sein Risiko wurde königlich belohnt.
Hilfreich war vielleicht der Schlussgang-Gegner. Wicki ist für Aeschbacher eine Art Angstgegner geworden. Seit 2015 hat der Innerschweizer den Emmentaler in zehn Kämpfen neunmal bezwungen und einmal gestellt.
Berner gewinnen Kranzduell
Dennoch hatten auch die Berner Grund zur Freude. Trotz des Fehlens von zwei Aushängeschildern mit Fabian Staudenmann und Adrian Walther schwangen sie in der Bilanz der gewonnenen Kränze mit 8 zu 6 gegen die Innerschweizer obenaus. Die Gäste aus der Nordwestschweiz hielten sich mit dem Baselbieter Jonas Odermatt im vierten und dem Aargauer Nick Alpiger im fünften Rang sowie fünf Kränzen wacker.