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Schweizerinnen unterliegen zum EM-Auftakt Norwegen

Eröffnungsspiel

Schweizerinnen unterliegen zum EM-Auftakt Norwegen

2. Juli 2025, 23:01 Uhr
Die Schweizerinnen mit Goalie Livia Peng und Julia Stierli erlebten gegen die Norwegerinnen um Ada Hegerberg ein bitteres EM-Eröffnungsspiel
© KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Die Schweiz verliert zum EM-Auftakt gegen Norwegen 1:2 und erlebt in prächtigem Rahmen einen Dämpfer. Die Skandinavierinnen bestrafen das Nachlassen der Schweiz in der Basler Hitze eiskalt.

Um kurz vor 23 Uhr steht er fest – der Auftakt ins EM-Turnier, den sich in der Fussballschweiz nur Menschen mit einem Herz für Norwegen gewünscht hätten. 2:1 setzten sich die Skandinavierinnen am Mittwoch gegen das Heimteam durch. Es ist ein Ausgang, der lange überraschend gewesen wäre. Doch die früheren Europameisterinnen konnten sich schliesslich auf die Klasse ihrer Starspielerinnen verlassen.

Aktive Aussenspielerinnen

Trotz Rekordkulisse von 34’063 Fans und dem Druck, erfolgreich ins Heim-Turnier starten zu wollen – trotz gewichtiger Ausfälle in der Vorbereitung von Edeltechnikerin Ramona Bachmann und der designierten Abwehrchefin Luana Bühler machten die Schweizerinnen im grossen Scheinwerferlicht der europäischen Fussballbühne nämlich zu Beginn nicht den Eindruck, nervös zu sein. Im Gegenteil.

Von der ersten EM-Sekunde an, und sobald die letzten Klänge von der von Sängerin Beatrice Egli dargebotenen Nationalhymne in der Hitze abgeklungen waren, spielte die Schweiz mutig und schnell nach vorne.

Sowohl Nadine Riesen auf links, als auch Iman Beney auf rechts schalteten sich in ihrer hybriden Rolle als Aussenläuferinnen immer wieder in die Offensive ein. Géraldine Reuteler und Riola Xhemaili, die von Trainerin Pia Sundhage wie schon im letzten Testspiel gegen Tschechien (4:1) das Vertrauen für die beiden Positionen in der Spitze erhalten hatten, harmonierten auf dem Rasen des Basler Stadions ähnlich ansprechend wie vor einigen Tagen auf der Winterthurer Schützenwiese.

Das Spieldiktat kippt

Doch auch wenn die Resultate von zwischenzeitlich acht sieglosen Partien de suite etwas anderes vermuten lassen könnten – mit gesundem Offensivdrang und Mut hatte die SFV-Auswahl in der misslungenen Nations League zuletzt immer mal wieder gespielt. Trotzdem stieg die Schweiz am Ende sieglos in die Liga B ab.

Auch wenn mit dem EM-Turnier eine neue Zeitrechnung beginnen sollte, in jener der dieser Tage schmerzlich vermisste Wind für die Schweiz drehen sollte – auch auf EM-Level sollte das Team von Pia Sundhage in altbekannte Muster zurückfallen, sollte Norwegen das Spieldiktat mit fortwährender Dauer der Partie mehr und mehr übernehmen. Und sich die durch Nadine Riesen herausgeschossene 1:0-Führung innert weniger Minuten in einen Rückstand verwandeln.

Riesen hatte nach einer knappen halben Stunde einen ihrer zahlreichen Vorstösse in den Strafraum mit dem ersten Schweizer Turniertor gekrönt. Eigentlich hätte die St. Gallerin Smilla Vallotto einsetzen wollen, doch der Ball prallte zur Akteurin von Eintracht Frankfurt zurück, und ihr Schuss prallte via Innenpfosten ins Tor.

Hegerbergs Fehlschuss bleibt unbestraft

Doch Norwegen hat einige Ausnahmekönnerinnen in ihren Reihen – allen voran Ada Hegerberg, die Weltfussballerin von 2018. Und die 29-Jährige benötigte keine fünf Minuten, um die Partie in völlig andere Bahnen zu lenken. Erst profitierte die Akteurin von Olympique Lyon davon, dass die defensive Zuordnung der Schweiz bei einem Eckball nicht stimmte, was Hegerberg mit einem wuchtigen Kopfballtreffer aus kurzer Distanz bestrafte (54.). Dann stiftete sie in der Abwehr der Schweizerinnen so viel Unruhe, dass Julia Stierli eine Hereingabe Caroline Graham-Hansens ins eigene Gehäuse ablenkte (58.).

Es war eine Wende, auf die wenig hingedeutet hätte. Doch als Hegerberg einen Penalty neben den Pfosten setzte, keimte im Team neue Hoffnung auf einen Punktgewinn auf. Doch Géraldine Reuteler setzte den Ball alleinstehend vor dem Tor drüber (83.), und ein Schuss Beneys wurde noch entscheidend geblockt (90.). Es waren die Möglichkeiten, welche die enthusiastischen Schweizer Fans einigermassen versöhnt hätten nach Hause reisen lassen.

Doch am Ende jubelten nur die Norwegerinnen.

Telegramm und Tabelle der Gruppe A:

Schweiz - Norwegen 1:2 (1:0)

Basel. - 34'063 Zuschauer. - SR Pesu (ROU). - Tore: 28. Riesen 1:0. 54. Hegerberg 1:1. 58. Stierli (Eigentor) 1:2.

Schweiz: Peng; Calligaris, Stierli (87. Crnogorcevic), Maritz; Beney, Ivelj (63. Pilgrim), Wälti, Vallotto, Riesen; Reuteler, Xhemaili (63. Schertenleib).

Norwegen: Fiskerstrand; Bjelde, Mjelde (64. Harviken), Tuva Hansen, Lund; Böe Risa (64. Naalsund), Graham Hansen (92. Jensen), Engen; Leonhardsen-Maanum (75. Ildhusoy), Hegerberg (75. Terland), Reiten.

Bemerkungen: 70. Hegerberg verschiesst Penalty. Verwarnungen: 85. Bjelde. 96. Vallotto.

Island - Finnland 0:1 (0:0).

Rangliste: 1. Norwegen 1/3 (2:1). 2. Finnland 1/3 (1:0). 3. Schweiz 1/0 (1:2). 4. Island 1/0 (0:1).

Quelle: sda
veröffentlicht: 2. Juli 2025 23:01
aktualisiert: 2. Juli 2025 23:01