Schweizer Volleyballerinnen brauchen Punkte für EM-Qualifikation
Sechs Jahre nach der Heim-EM hat sich das Schweizer Frauen-Nationalteam 2019 erstmals auf sportlichem Weg für eine Endrunde qualifiziert - und seither kein Turnier mehr verpasst. Doch diesmal wird es eng.
In der zweigeteilten Qualifikation liegen die Schweizerinnen nach der Hälfte ihres Pensums in der Gruppe A im Hintertreffen. Die Kampagne hatten sie vor einem Jahr mit einem 3:2-Sieg in Finnland eröffnet. Beim 0:3 im Heimspiel gegen Deutschland war man jedoch von einem Punktgewinn weit entfernt.
Exploit nötig
Nur die Gruppensieger sowie die fünf besten Gruppenzweiten qualifizieren sich für die EM. «Rein rechnerisch stehen unsere Chancen leider sehr schlecht - das ist die Realität», konstatiert Nationaltrainerin Lauren Bertolacci vor den Rückspielen am Mittwoch in Deutschland und am Sonntag in Schönenwerd gegen Finnland.
Nachdem die Finninnen am Samstag mit einem 3:1 gegen den zuvor zweimal makellos gebliebenen Gruppenfavoriten Deutschland überrascht hatten, ist die Schweiz sogar auf Rang 3 zurückgefallen. Umso wichtiger wäre es nun, auch gegen Deutschland zumindest einen Punkt zu holen. «Das wird eine grosse Herausforderung für uns, aber wir sind bereit und werden alles geben, um unsere Ziele zu erreichen», sagt Bertolacci.
Trio kehrt zurück
Gespielt wird am Mittwoch in Wiesbaden. Für Aussenangreiferin Laura Dervisaj-Künzler ist die hessische Landeshauptstadt ein besonderer Ort. Die 28-jährige Aargauerin, die als Volleyballerin mit Ausland-Engagements in der Türkei, Frankreich, Italien und Deutschland schon weit herumgekommen ist, sorgte in der Saison 2021/22 beim VC Wiesbaden als fleissige Punktesammlerin für Furore - und erhielt in der Stadt auch ihren Heiratsantrag.
Dervisaj-Künzler fehlte ebenso wie Maja Storck und Passeuse Oriane Hämmerli kürzlich bei der erfolgreichen Kampagne in der European Silver League, die mit dem ersten Triumph der Schweiz in einem europäischen Wettbewerb endete. Nun gilt es, mit dem zurückgekehrten Trio an die starken Leistungen vom Juni anzuknüpfen.