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Piubel drängt sich auf, Schertenleib leidet in Mexiko

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Piubel drängt sich auf, Schertenleib leidet in Mexiko

25. August 2025, 08:57 Uhr
Sydney Schertenleib muss im Testspiel von Barcelona früh ausgewechselt werden
© KEYSTONE/TIL BUERGY
Die Übersicht von Keystone-SDA zum aktuellen Geschehen in der Schweizer Women's Super League und der Blick auf die Leistungen der Nati-Spielerinnen in den ausländischen Ligen.

Women's Super League

DAS SPIEL DER WOCHE. Die EM hat gezeigt, dass die Frauen die Massen begeistern und die Schweizer Stadien füllen können. Dieser Schwung soll in den Liga-Alltag mitgenommen werden. Eine Massnahme, welche die Liga und die Klubs ergriffen haben, um dies zu erleichtern, ist, dass mehr Spiele in den grossen Stadien ausgetragen werden sollen. Der FC Basel nahm sich dies gleich am ersten Spieltag der neuen Saison zu Herzen und öffnete die Türen des St. Jakob-Parks für die Partie gegen Aarau. 5’348 Fans sorgten für eine Rekordkulisse bei einer Partie der Baslerinnen und sahen einen ungefährdeten 2:0-Erfolg des Teams von Kim Kulig. Captain Jana Vojtekova mit einem Handspenalty und Lia Kamber mit einem platzierten Flachschuss erzielten die Tore.

DAS TOR DER RUNDE. Auch der FC Thun empfing seine Gegnerinnen im EM-Stadion. Und während die Berner Oberländerinnen beim 1:3 gegen den FC Zürich chancenlos blieben und in der Schlussphase ihre Torhüterin Daria Willimann verletzt vom Feld getragen werden musste, blieb ihnen immerhin der Trost, wohl den schönsten Treffer der Runde erzielt zu haben. Captain Shenia Schmid zirkelte in der Nachspielzeit einen Freistoss punktgenau auf den Kopf ihrer Namensvetterin Céline. Doch die gelungene Schmid-Schmid-Connection brachte nicht mehr als den Ehrentreffer.

RANGLISTEN-SITUATION. Servette-Chênois, Zürich, Basel und die Grasshoppers starteten siegreich in die neue Saison, wobei die Genferinnen dank ihres souveränen 4:0-Erfolges beim FC Luzern die ersten Leaderinnen sind. Gleich hinter dem Quartett reihen sich die Young Boys und St. Gallen ein. Das Aufeinandertreffen der Berner Meisterinnen mit den Ostschweizerinnen endete als einzige Partie der Runde mit einer Punkteteilung, wobei der FCSG in der Nachspielzeit mit einem Pfostentreffer nahe dran war, sich spät drei Punkte zu sichern.

DIE NÄCHSTE RUNDE. Bereits am Mittwoch sind die Grasshoppers und der FC Zürich wieder im Einsatz. Auf dem GC-Campus steigt in einer vorgezogenen Partie der dritten Runde das erste Zürcher Derby der Saison. Am Freitag in einer Woche eröffnet dann wiederum GC die zweite Runde mit einem Heimspiel gegen Thun. Am Wochenende kommt es dann in Zürich zum ersten Duell zwischen dem FCZ und YB. Davor stehen die Bernerinnen aber am Mittwoch noch in der Qualifikation zur Champions League gegen Apollon Limassol im Einsatz.

Schweizerinnen in ausländischen Ligen

ENGLAND. Seraina Piubel musste die Heim-EM von zu Hause aus verfolgen. Die Stürmerin von West Ham United durfte von ihrem Klub aus erst verspätet ins Camp des Nationalteams einrücken, und als sie dann da war, schickte sie Nationaltrainerin Pia Sundhage nach nur einer Woche wieder nach Hause. Die Aargauerin machte keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung, war sie doch seit einigen Jahren fester Bestandteil der Schweizer Auswahl. Im neuen Fussballjahr scheint Piubel entschlossen, alle von ihren Qualitäten zu überzeugen. Am Sonntag traf die 25-Jährige in einem Testspiel gegen Liverpool (3:0) gleich doppelt. Für West Ham stehen noch zwei weitere Tests an, ehe sie am 7. September bei Tottenham in die Meisterschaft starten.

DEUTSCHLAND I. Während der EM musste Géraldine Reuteler immer wieder Fragen zu ihrer Zukunft beantworten. Es schien unwahrscheinlich, dass die Nidwaldnerin nach sieben Jahren in Frankfurt nicht zu einem grösseren Verein weiterziehen würde – zumal sie in allen drei Gruppenspielen der Schweizerinnen zur Spielerin der Partie gewählt wurde, womit sie sich doch auf die Notizzettel einiger Sportverantwortlicher gespielt haben dürfte. Doch Frankfurt bereitet sich derzeit auf die Bundesligasaison vor, die am 5. September losgeht, und Reuteler ist immer noch da. Und mit ihr Nadine Riesen und Noemi Ivelj. Die von den Grasshoppers verpflichte Ivelj kam in den Testspielen bisher jeweils eine Halbzeit zum Einsatz und erlebte in ihrer neuen Heimat bereits ein ganz spezielles Wiedersehen. Mitte August reiste GC für ein Testspiel nach Frankfurt – und düpierte den Bundesligisten mit 1:0. Am Samstag wiederum testeten die Frankfurterinnen gegen Ligakonkurrent Freiburg und setzten sich 2:1 durch. Für die Freiburgerinnen traf Svenja Fölmli.

DEUTSCHLAND II. Smilla Vallotto hat den Schritt von Hammarby in die Bundesliga gewagt. Die Genferin läuft nun für Wolfsburg auf – und könnte schon bald ihren ersten Titel gewinnen. Am Samstag treffen die Wolfsburgerinnen in Karlsruhe als Meisterschaftszweite der Vorsaison im Supercup auf Double-Gewinner Bayern München.

SPANIEN. Der FC Barcelona bereitet sich in Mexiko auf die neue Saison vor, die für die Katalaninnen am 30. August losgehen wird. Zwei Testspiele standen in Monterrey und Mexiko City im Programm. Erst gegen ein mexikanisches All-Star-Team (2:2), dann gegen Club America (2:1). Sydney Schertenleib stand bei beiden Partien in der Startaufstellung. Im zweiten Test am Sonntag musste die 18-jährige Zürcherin nach 21 Minuten ausgewechselt werden. Offensichtlich machte ihr im Estadio Ciudad de los Deportes, das mit über 25'000 Fans gefüllt war, die Höhe zu schaffen. Das Stadion liegt auf 2240 m.ü.M.

ITALIEN. In der Serie A rollt der Ball erst Anfang Oktober wieder. Für Eseosa Aigbogun und Alayah Pilgrim gilt es mit der AS Roma aber bereits in dieser Woche ernst. Die Römerinnen bestreiten am Mittwoch in Prag die zweite Qualifikationsrunde zur Champions League. Gegner ist der FK Aqtöbe aus Kasachstan.

NIEDERLANDE. Riola Xhemaili war mit ihrem Treffer an der EM gegen Finnland eine gefeierte Heldin, die dem Schweizer Nationalteam die erstmalige Qualifikation für die K.o-Phase ermöglichte. Nun will die 22-jährige Solothurnerin den Schwung in ihren Klub mitnehmen. In der letzten Saison gelangen Xhemaili für PSV Eindhoven beeindruckende zehn Tore und sechs Vorlagen. Während die Meisterschaft erst am 6. September losgeht, beginnt die Saison für die Niederländerinnen in dieser Woche trotzdem mit einem Highlight: Am Mittwoch treffen die PSV und Xhemaili in der Qualifikation zur Champions League auf Manchester United.

Die Zahl der Woche

Über 2200 Saisonkarten haben die Young Boys für ihr Frauenteam bisher abgesetzt. Das sind mehr als fünf Mal so viele wie in der letzten Spielzeit.

Quelle: sda
veröffentlicht: 25. August 2025 08:57
aktualisiert: 25. August 2025 08:57