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Noch kein Urteil im Anzugsskandal der Skispringer

Skispringen

Noch kein Urteil im Anzugsskandal der Skispringer

11. August 2025, 13:48 Uhr
Schaler Geschmack: Die norwegischen Skispringer stehen wegen manipulierter Anzüge in der Kritik
© KEYSTONE/AP/MATTHIAS SCHRADER
Im Manipulationsskandal um Norwegens Skispringer lässt ein Urteil gegen zwei Top-Athleten und drei Betreuer weiter auf sich warten.

Eine unabhängige Untersuchungsstelle verwies den Fall für ein finales Verdikt an die Ethik-Kommission des Weltverbandes FIS - diese wird nun über mögliche Sperren, Bussen oder Disqualifikationen entscheiden.

Die WM Ende Februar und Anfang März in Trondheim wurde vom Skandal um manipulierte Anzüge überschattet. Auf anonym gefilmten und veröffentlichten Videos war zu sehen, wie das norwegische Team Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitete. Es wurde eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität beim Fliegen in der Luft sorgen sollte.

Noch während der WM wurden drei Betreuer und fünf Springer vorläufig suspendiert. Nach den Untersuchungen des unabhängigen Ethik-Büros - in fünf Monaten wurden 38 Zeugen befragt und 88 Beweisstücke gesichtet - sind von den Sportlern nur noch Weltmeister Lindvik und Team-Olympiasieger Johann André Forfang übriggeblieben, über die die FIS-Ethikkommission nun urteilen wird. Beide beteuern, von den Manipulationen nichts gewusst zu haben.

Mögliche Strafen sind laut FIS Sperren, Geldbussen oder auch nachträgliche Disqualifikationen. Der norwegische Sender TV2 meldete, dass gegen die Cheftrainer Magnus Brevik und zwei Assistenten 18-monatige Sperren angestrebt würden. Für die Sportler würden dagegen Sperren von drei Monaten vorgeschlagen, hiess es beim Sender NRK. Lindvik und Forfang wollten sich nach dem Sommer-Grand-Prix in Courchevel am Flughafen Genf vor Journalisten nicht zu den aktuellen Entwicklungen äussern.

Lindvik hatte auf der Normalschanze Gold gewonnen. Ausserdem holten er und Forfang Medaillen mit dem Team sowie der Mixed-Auswahl. Schweizer würden bei einer Disqualifikation keine auf die Medaillenränge nachrücken.

Quelle: sda
veröffentlicht: 11. August 2025 13:48
aktualisiert: 11. August 2025 13:48