Neuer St. Galler Bischof wird geweiht
Der um halb elf beginnende Weihegottesdienst in der St. Galler Kathedrale folgt einem teils jahrhundertealten Ritual. Wegen des erwarteten grossen Interesses werde die Zeremonie auch live in die benachbarte reformierte Kirche St. Laurenzen übertragen, heisst es in der Mitteilung des Bistums.
Zu Beginn wird die Ernennungsurkunde von Papst Leo XIV. verlesen. Als «Hauptkonsekrator» (Weihender) hält der bisherige Bischof Markus Büchel die Predigt. Weil es für eine Weihe drei Bischöfe braucht, sind der päpstliche Nuntius Erzbischof Martin Krebs sowie Bischof Luis Manuel Ali Herrera, Sekretär der päpstlichen Kinderschutzkommission, als «Mitkonsekratoren» dabei.
Nach der Predigt folgt die eigentliche Weihe. Dazu gehören eine Handauflegung sowie die Allerheiligenlitanei. Der neugewählte Bischof legt sich auf den Boden vor dem Altar, «hin zum Volk, denn er ist einer aus dem Volk».
Ring und Stab für den neuen Bischof
Später wird Beat Grögli das Evangeliar überreicht. Die folgende Salbung des Hauptes stamme noch aus der irisch-keltischen Liturgie des 6./7. Jahrhunderts. Danach erhält er die verschiedenen Insignien seines Amtes.
Der Ring sei das Zeichen «des Bundes zwischen dem Bischof und dem Bistum». Die Mitra, die liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe, erinnere an die Verpflichtung, «um persönliche Heiligkeit bemüht zu sein».
Seit dem 9. Jahrhundert gehöre auch die Überreichung des Bischofsstabs zur Weihe, als Symbol für die Aufgabe, die anvertraute Ortskirche zu leiten. Danach wird sich der neue Bischof zum Bischofsstuhl in der Kathedrale begeben Von diesem Moment an sei er liturgisch in sein Amt eingesetzt und nehme alle Rechte und Pflichten wahr, heisst es in der Mitteilung.