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Massiver Abbruch von bis zu drei Millionen Kubikmetern zu erwarten

Bergsturz

Massiver Abbruch von bis zu drei Millionen Kubikmetern zu erwarten

19. Mai 2025, 16:39 Uhr
Die Abbruchstelle am Felshang oberhalb von Blatten im Walliser Lötschental.
© Gemeinde Blatten VS
Im Walliser Dorf Blatten im Lötschental rechnen die Experten in den nächsten Stunden oder Tagen mit einem massiven Bergsturz. Es könnten bis zu drei Millionen Kubikmeter Material ins Tal donnern.

Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, sagte am Montagnachmittag an einer Medienkonferenz: «Vor fünf Tagen hätte es niemand gedacht, dass ein Berg, den wir seit Jahren bewundern und für unverrückbar hielten, sich bewegt.»

Die Senkung am Kleinen Nesthorn habe sich seit letzter Woche rasch beschleunigt, die Risse an der Nordfront des Kleinen Nesthorns seien sichtbar geworden. Deshalb sei die Evakuierung des ganzen Dorfes angeordnet worden. «Wir hoffen, dass die Menschen so rasch wie möglich wieder zurückkehren können,» sagte Bellwald.

Nicht eine Million, eventuell fünf Millionen Kubikmeter Material könnten sich zu Tal bewegen, so der Gemeindepräsident.

Der Leiter der Dienststelle für Naturgefahren, Alban Brigger, ergänzte: «Unser Ziel ist es, dass keine Personen zu Schaden kommen.» Dieser Berg sei seit letzter Woche intensiv beobachtet und es seien verschiedene Rekognoszierungsflüge durchgeführt worden.

Berg bereits acht Meter abgesackt

An diesem Montagmorgen habe man die Resultate der GPS-Messungen gehabt, sagte Brigger. Dabei habe man feststellen müssen, dass sich die Gefahr merklich erhöht habe. Total habe man vertikal eine Verschiebung von über 17 Metern seit der letzten Messung festgestellt. Horizontal sei der Berg acht Meter abgesackt.

In den nächsten Stunden könnte es darum zu einem Grossabbruch kommen. Deshalb werde von einem Bergsturz gesprochen. Es sei eine Frage von Stunden und nicht unbedingt von Tagen, dass es weitere Abbrüche geben werde.

Die Unsicherheit sei zu hoch, deshalb sei der Evakuierungsperimeter massiv ausgedehnt worden. Aktuell rechne man mit einem bis drei Millionen Kubikmeter Absturzmaterial, so Brigger.

Quelle: sda
veröffentlicht: 19. Mai 2025 16:39
aktualisiert: 19. Mai 2025 16:39