Martial-Arts-Kinoheld Jackie Chan sorgt in Locarno für Action
Schwarzgekleidet lief Jackie Chan in Locarno über den Roten Teppich und machte Kampfposen. Auf der Bühne nahm er dann von Ascona-Locarno Turismo gesponserte Auszeichnung beinahe schon demütig entgegen.
Seit 64 Jahren sei er in der Filmindustrie, sagte Jackie Chan. Die Auszeichnung müsse er eigentlich mit allen teilen, die mit ihm in dieser Zeit gearbeitet hätten. «Sie haben mich gut aussehen lassen», witzelte er.
«Ich kann noch kämpfen!»
Er erzählte auch eine Anekdote aus seiner Kindheit, als sein Vater gekocht und sich plötzlich zu ihm gewandt habe. Der Vater habe gesagt, er sei nun 60 Jahre alt und koche immer noch. Ob sein Sohn mit 60 wohl auch noch kämpfen könne? «Ich kann euch sagen, heute bin ich 71 Jahre alt», sagte Jackie Chan. «Ich kann noch kämpfen!» Am Ende seiner kurzen, aber unterhaltsamen Rede verabschiedete er sich mit Küssen: «Mwah mwah mwah!»
So manche Zuschauerinnen und Zuschauer waren für den Filmstar nach Locarno gereist. Fans im Publikum trugen Kleidung mit Jackie-Chan-Aufdrucken und holten sich ein Autogramm.
Schauspieler und Regisseur
In Locarno zeigte sich der Meister des Martial-Arts-Kinos nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur. So stand neben dem ersten Film des Abends auch die Actionkomödie «Police Story» aus dem Jahre 1985 auf dem Programm. Hier spielte Chan nicht nur die Hauptrolle, sondern sass auch im Regiestuhl.
Jackie Chan begann seine Karriere als Kinderschauspieler und wurde zum asiatischen Megastar, der spätestens mit dem ersten Teil der «Rush Hour»-Filmtrilogie (1998) auf dem ganzen Globus bekannt wurde. Mit seinen halsbrecherischen Stunts und der humorgespickten Mischung aus Kung-Fu- und Akrobatik-Einlagen hat Jackie Chan das Martial-Arts-Kino revolutioniert und in der Hongkonger Filmindustrie sowie später auch in Hollywood für Furore gesorgt.