Kürzungen bei J+S haben laut SAC-Präsident «absurde Konsequenzen»
Es sei beispielsweise vorgesehen, dass Lawinensuchgeräte in Ausbildungen nicht mehr als Leihmaterial zur Verfügung gestellt würden. «Ich finde es fahrlässig, jungen Menschen diese Ausrüstung vorzuenthalten, wenn es darum geht, den richtigen Umgang damit zu lernen», sagte der SAC-Präsident in einem Interview mit dem «Walliser Bote» vom Mittwoch.
Die Rettung von Kameradinnen und Kameraden sei im Ernstfall zentral. «Je nachdem, wie lange Rettungsorganisationen benötigten, um den Unfallort zu erreichen, handelt es sich oft um Bergung statt um Rettung», sagte Dirren. Gemeinsam mit dem Sportdachverband Swiss Olympic und anderen Verbänden bereite der SAC derzeit eine Stellungnahme vor.
Der Bund will seine Subventionen für Jugend + Sport ab kommendem Jahr um 20 Prozent kürzen. Als Grund gab das Bundesamt für Sport den wachsenden Zulauf bei gleichzeitigen Sparvorgaben des Bundesrates an. Über 680'000 Kinder und Jugendliche nehmen jährlich an Jugend + Sport-Kursen und -Lagern teil, in über 85 Sportarten.
Unverständnis und Widerstand
Der SAC-Präsident steht mit seiner Kritik nicht alleine da. Die geplanten Kürzungen treffen laut dem Schweizerischen Turnverband den Jugendsport im Kern. Der Bund sende mit der vorgesehenen jährlichen Kürzung der Mittel bei der Jugendförderung (-2,4 Millionen Franken), in der Nutzung von Sportinfrastruktur (-10 Millionen) und bei Sportanlässen (-5 Millionen) ein falsches Zeichen, schrieb Swiss Olympic. Die Streichungen von Beiträgen im Förderprogramm von Jugend + Sport seien unverständlich.
Auch auf kantonaler Ebene stiess das Vorhaben auf Widerstand. Die sechs Westschweizer Kantone lehnten die geplanten Kürzungen entschieden ab. Auch der Zürcher Regierungsrat sprach sich dagegen aus. Im Kanton St. Gallen fordert ein Vorstoss der Mitte-EVP-Fraktion den Kantonsrat dazu auf, sich gegen die Sparmassnahme zu wehren.