«Forensic Nurses» rücken im Kanton Zürich 200 Mal aus
Zusätzlich haben sie in 170 telefonischen Gesprächen Unterstützung geleistet, wie der Zürcher Regierungsrat am Dienstag mitteilte. Die Forensic Nurses sollen eine Lücke schliessen. Sie sichern auch dann Spuren, wenn keine Strafanzeige erfolgte.
Bemerkenswert sei, dass 21 Opfer nachträglich eine Strafanzeige einreichten, heisst es in der Mitteilung. In den 13 Jahren zuvor, in denen das Spitalpersonal die Spuren sicherte, habe es nur eine nachträgliche Anzeige gegeben. Der Regierungsrat sieht darum nicht nur eine bessere Opferhilfe, sondern auch eine Hilfe für die strafrechtliche Verfolgung.
Parteien sind nicht zufrieden
Nicht ganz zufrieden sind die Parteien, die im Kantonsrat eine entsprechende Motion eingebracht hatten. Damit hätten sie auch die Einrichtung zweier Krisenzentren gefordert, schreiben Grüne, GLP, AL SP und EVP in einer Mitteilung. Gewaltopfer müssten sich heute an überlastete Notfallstationen wenden. Psychologische Soforthilfe wäre aber ebenso wichtig wie die Spurensicherung, schreiben die Parteien.
Der «Aufsuchende Dienst Forensic Nurses» wird während drei Jahren als Pilotprojekt bis Ende 2026 geführt. Die Forensic Nurses vernetzen die Gewaltbetroffenen mit der Opferberatung und sensibilisieren in den Spitälern und Fachorganisationen für die frühzeitige Erkennung von sexueller und häuslicher Gewalt.