ETH errichtet im Kanton Luzern neues Zentrum für Erdbeobachtung
Luzern beteiligt sich mit insgesamt 2,8 Millionen Franken an den Infrastrukturkosten des neuen Zentrums, wie die ETH Zürich, die Jörg G. Bucherer-Stiftung und der Kanton Luzern am Dienstag mitteilten. Der Standort des Swiss Geolab im Kanton Luzern ist aber noch nicht bestimmt.
Herzstück des Forschungszentrums werde eine technologische Plattform sein, mit der Daten von Satelliten, Drohnen, Messstationen und weiteren Quellen verknüpft werden könnten, hiess es in der Mitteilung. Diese riesigen Datenmengen würden heute noch zu wenig zielgerichtet genutzt, um die Erde besser zu verstehen.
ETH-Präsident Joël Mesot erklärte in der Mitteilung, dass nun die Chance bestehe, die Forschung und den Wissenstransfer im Bereich der Erdbeobachtung auf eine neue Eben zu heben.
Naturkatastrophen frühzeitig erkennen
Die neue Institution soll interdisziplinär und auch mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) arbeiten. Das Spektrum möglicher Forschungsthemen sei breit, hiess es in der Mitteilung. Genannt wird die Früherkennung von Naturkatastrophen wie jener in Blatten VS oder Prognosen zu landwirtschaftlichen Erträgen.
Das Erdbeobachtungszentrum erhält von der Jörg. G. Bucherer-Stiftung in den nächsten zehn Jahren jährlich zehn Millionen Franken. Der Aufbau soll bis 2030 abgeschlossen sein, rund hundert Personen sollen für das Swiss Geolab arbeiten.
Geleitet wird das Erdbeobachtungszentrum vom Astrophysiker Thomas Zurbuchen. Vizedirektorin ist Verena Griess, welche die Professur für das Management Forstlicher Ressourcen innehat.
Investition in die Zukunft
Die Räumlichkeiten im Kanton Luzern sollen 2027 bezugsbereit sein. Das neue Kompetenzzentrum sei eine Investition in die Innovationskraft des Kantons Luzern und der Zentralschweiz, wird der Luzerner Wirtschaftsdirektor Fabian Peter (FDP) in der Mitteilung zitiert.
Der Uhren- und Schmuckhändler Jörg G. Bucherer war 2023 verstorben. Sein Vermögen floss in eine Stiftung, welche künstlerische Tätigkeiten, soziale Einrichtungen, den Qualitätstourismus und die Naturwissenschaften fördern soll.
Mit dem Beitrag an das Swiss Geolab könne die Stiftung einen zukunftsweisenden Beitrag zur Stärkung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts Luzern leisten, erklärte Stiftungsratspräsident Urs Mühlebach in der Mitteilung.