Erstes Friedhofs-Restaurant der Schweiz soll «La Vie» heissen
Es soll ein besonderer Ort werden, der zum Verweilen, aber auch zum Sinnieren über Leben und Tod einlädt. Gäste sollen einen stimmungsvollen Raum finden, der Abschiede ermögliche, Erinnerungen aufblühen lasse und zugleich auch Kultur und Genuss vereine, schreibt die bernische Genossenschaft für Feuerbestattung in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Sie bezeichnet das Projekt als «Meilenstein in der Schweizer Friedhofskultur mit nationaler und internationaler Ausstrahlung». Das Restaurant ist sowohl für Trauerfeiern eingerichtet als auch für ein öffentliches Publikum.
Derzeit laufen die Umbauarbeiten der historischen Urnenhallen III und IV auf Hochtouren. Die Hallen werden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes sorgfältig restauriert. Die Eröffnung soll in rund einem Jahr stattfinden.
Name mit Lebenskraft
Mit «La Vie» habe man einen Namen mit Lebenskraft gefunden, der eine «Hommage an das Leben» sei, wie Geschäftsführerin Mirjam Veglio in der Mitteilung zitiert wird. Gleichzeitig schlage er auch eine Brücke zum behutsamen Umgang mit der Endlichkeit.
Die Urnenhallen des Krematoriums sind in die Jahre gekommen und müssen saniert werden. Mit dem Restaurantprojekt erhielten die historischen Hallen eine Zukunft, ist die Genossenschaft für Feuerbestattungen überzeugt. Mit ihrem Projekt will sie Pionierarbeit für einen offeneren gesellschaftlichen Umgang mit den Themen Leben, Sterben und Tod leisten.
Trauer um und das Gedenken an Angehörige und Freunde ist im Wandel begriffen. Immer weniger Leute möchten sich in Reih und Glied auf einem konventionellen Friedhof beerdigen lassen.
Freiere Formen sind gefragt und viele Institutionen haben dieses Bedürfnis auch aufgenommen. Friedhöfe werden zunehmend auch als grüne Ruheinseln in einer urbanen Landschaft entdeckt.