Erster Friedenspreis von Locarno geht an Mohammad Rasoulof
Mohammad Rasoulof sei ein «Meister des poetischen und zugleich politischen Kinos», schreiben Stadt und Filmfestival in einer gemeinsamen Mitteilung. Er behandle «mit grosser Kraft und Tiefgründigkeit» Themen wie Freiheit, individuelle Verantwortung und Menschenwürde.
Für seinen Film «There Is No Evil» gewann Rasoulof den Goldenen Bär der Berlinale, für «The Seed of the Sacred Fig» den Spezialpreis der Jury in Cannes 2024. Im selben Jahr wurde der Regisseur im Iran zu acht Jahren Haft und Auspeitschung verurteilt. Kurz vor seiner Verhaftung gelang ihm die Flucht aus dem Land.
Ruth Dreifuss in der Jury
Der Preis wurde am Rande des Filmfestivals am traditionellen «Tag der Diplomatie» vergeben. Er ehrt Persönlichkeiten aus dem Bereich Kultur, die sich in besonderer Weise für Frieden, Diplomatie und den Dialog zwischen den Völkern einsetzen, wie Filmfestival und Stadt Locarno weiter schreiben.
Der alle zwei Jahre verliehene Preis solle Locarnos internationale Rolle als Symbolstadt des Austauschs und des friedlichen Zusammenlebens stärken. Der Jury des ersten Preises gehörte unter anderem die ehemalige Bundesrätin Ruth Dreifuss an.