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Elf Verhaftungen aufgrund von Pro-Palästina-Demonstration in Zürich

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Elf Verhaftungen aufgrund von Pro-Palästina-Demonstration in Zürich

12. Juni 2025, 21:48 Uhr
Bei der unbewilligten Palästina-Demonstration in Zürich kam es zu Ausschreitungen.
© KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Bei einer unbewilligten pro-palästinensischen Demonstration ist es am Donnerstagabend in der Stadt Zürich zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfer gegen die Demonstrierenden ein. Sie selbst wurde ebenfalls angegriffen.

Der Ort der Demonstration war vorerst unbekannt. Auf Instagram rief das Palästina Komitee Zürich auf: «All uf Züri». Und: «Shutdown for Palestine.» Die Polizei war am Zürcher Hauptbahnhof am späten Nachmittag mit einem Grossaufgebot präsent, nachdem pro-palästinensische Demonstrantinnen und Demonstranten bereits am Montagabend Gleise in den Bahnhöfen von Genf und Lausanne besetzt hatten.

Beim Zürcher Hauptbahnhof blieb es vorerst jedoch ruhig. Kurz nach 19.30 Uhr riefen die Organisatoren der Demonstration auf Instagram zur Besammlung im Stadtkreis 4 auf. Danach folgten Aufrufe zum Lochergut und zum Helvetiaplatz - von da zogen die mehreren hundert Demonstrantinnen und Demonstranten weiter in Richtung Stauffacher durch die Stadt.

Dabei gerieten Polizei und Demonstrierende aneinander. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Gummischrot und Tränengas ein, die Demonstrierenden zündeten Container und Böller an, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Die Polizei wurde unter anderem mit faustgrossen Steinen beworfen, wie sie in einer Mitteilung schrieb. Die Stadtpolizei Zürich, die von der Kantonspolizei unterstützt wurde, nahm eine Person zu weiteren Abklärungen mit auf die Wache, eine weitere Person wurde weggewiesen. Gegen 21.30 Uhr löste sich die Demonstration auf.

38 Wegweisungen und elf Verhaftungen

Insgesamt kam es zu 38 Wegweisungen, elf Verhaftungen und diversen Sicherstellungen, wie die Kantonspolizei Zürich in der Nacht auf Freitag mitteilte. Unter anderem seien mehreren Personen Vermummungsmaterial, Banner, Werkzeuge und weitere gefährliche Gegenstände abgenommen worden.

Die palästinensische Terrororganisation Hamas, die die Macht im Gazastreifen hat, hatte am 7. Oktober 2023 israelische Grenzdörfer vom Gazastreifen aus angegriffen und ein Massaker mit rund 1200 Todesopfern angerichtet sowie über 250 Menschen als Geiseln verschleppt.

Im Anschluss begann die israelische Armee ihre Angriffe auf den Gazastreifen mit bis heute mehreren zehntausend palästinensischen Todesopfern. International wurden Vorwürfe von Kriegsverbrechen an die israelische Regierung laut. Kritik entzündete sich auch immer wieder an der Blockierung von Hilfslieferungen in den von rund zwei Millionen Palästinensern bewohnten Gazastreifen durch Israel.

Quelle: sda
veröffentlicht: 12. Juni 2025 21:48
aktualisiert: 12. Juni 2025 21:48