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Ein Topfavorit und eine kleine Schweizer Fraktion

Tour de Romandie

Ein Topfavorit und eine kleine Schweizer Fraktion

29. April 2025, 07:55 Uhr
Jan Christen, einer der Schweizer Trümpfe an der Tour de Romandie
© KEYSTONE/CYRIL ZINGARO
Mit der Tour de Romandie beginnt am Dienstag für die Radprofis die Zeit der Rundfahrten. Der belgische Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel ist der grosse Star auf den Westschweizer Strassen.

Mit dem Sieg von Tadej Pogacar bei Lüttich-Bastogne-Lüttich endete am Sonntag die Saison der Frühjahrs-Klassiker, die viel Spektakel geboten hat. Fortan gilt der Fokus der Mehretappenrennen, mit der Tour de France im Juli als Höhepunkt. Dort will Pogacar zum vierten Mal nach 2020, 2021 und 2024 reüssieren. Doch vorerst gönnt sich der Weltmeister aus Slowenien nach einem intensiven und aus seiner Sicht überragenden Frühling etwas Erholung, bis er voraussichtlich Anfang Juni bei der Dauphiné-Rundfahrt ins Renngeschehen zurückkehrt.

Ein anderer, der zuletzt Teil der grossen Show in den Ardennen-Klassikern war, beehrt hingegen die Westschweizer Strassen: Remco Evenepoel. Der zweifache Olympiasieger und Weltmeister geht als grosser Favorit in die 78. Ausgabe der Tour de Romandie, nachdem er kürzlich ein starkes Comeback gezeigt hat. Im Dezember war der Belgier im Training heftig mit einer Autotür kollidiert und hatte sich dabei mehrere Knochenbrüche sowie eine beidseitige Lungenprellung zugezogen.

Über fehlende Konkurrenz kann sich Evenepoel diese Woche nicht beklagen. Zu den grössten Herausforderern des Belgiers zählen der spanische Vorjahressieger Carlos Rodriguez oder der Portugiese João Almeida, der Anfang April die Baskenland-Rundfahrt gewann und in Abwesenheit von Tadej Pogacar der designierte Leader des UAE-Teams ist.

Schweizer Sextett

Unter den 140 Fahrern befinden sich mit Silvan Dillier (Alpecin), Stefan Bissegger (Decathlon AG2R), Stefan Küng (Groupama-FDJ), Jan Christen (UAE), Joel Suter und Roland Thalmann (beide Tudor) auch sechs Schweizer. Das sind so wenige wie seit 2016 nicht mehr und ist auch dem Umstand geschuldet, dass Swiss Cycling nicht mehr wie in den Jahren zuvor ein Nationalteam stellen kann. Das war aufgrund einer Sonderregelung im Hinblick auf die Heim-WM 2024 in Zürich möglich gewesen.

Küng und Bissegger werden vor allem die Gelegenheit haben, sich im abschliessenden Zeitfahren in Genf in Szene zu setzen. Jan Christen darf sich ebenfalls Chancen ausrechnen, die Nachfolge von Küng anzutreten, der als letzter Schweizer Fahrer 2019 eine Etappe der Tour de Romandie gewonnen hat. Der 20-jährige Aargauer beeindruckte am vergangenen Mittwoch bei der Flèche Wallonne, als er im Schlussaufstieg Mur de Huy das Tempo verschärfte und dann seinen Captain Tadej Pogacar zum Sieg ziehen liess.

Königsetappe am Samstag

Lanciert wird die Tour de Romandie am Dienstag wie immer seit 2016 mit einem Prolog. Dieser ist 3,4 Kilometer lang und führt diesmal durch Saint-Imier im Berner Jura. Die 1. Etappe führt von Münchenstein nach Freiburg und bietet die Gelegenheit, den 100. Geburtstag des Freiburger Künstlers Jean Tinguely zu ehren. Danach folgen um Grande Béroche respektive Cossonay zwei Teilstücke mit Rundkurs-Charakter. Vor dem Schlusszeitfahren in Genf steht am Samstag noch die Königsetappe von Sion bis zur Skistation Thyon 2000 im Programm.

Quelle: sda
veröffentlicht: 29. April 2025 07:55
aktualisiert: 29. April 2025 07:55