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E-Bikes fahren auf Quartierstrassen oft schneller als erlaubt

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E-Bikes fahren auf Quartierstrassen oft schneller als erlaubt

25. Juli 2025, 09:01 Uhr
Eine Studie hat untersucht, wie schnell welche Velos in Zürich wirklich unterwegs sind. (Archivbild)
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Schnelle E-Bikes überschreiten die Tempolimits in Wohngebieten regelmässig. So erreichen diese laut einer neuen Studie mit Daten zu Zürcher Velofahrerinnen und Velofahrern regelmässig Geschwindigkeiten von über 30 km/h.

Ein Forschungsteam der ETH Zürich hat für die Studie Daten von über 17'000 Velofahrten von 351 Radfahrenden in Zürich analysiert. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift «Cycling and Micromobility Research». Die Resultate liefern laut den Forschenden ein detailliertes Bild davon, wie schnell sich unterschiedliche Fahrradtypen tatsächlich durch den urbanen Raum bewegen - und wo es dadurch zu Zielkonflikten mit Infrastruktur und Verkehrsregeln kommt.

«Dies kann Hinweise darauf liefern, wo bestehende Regelungen und Infrastrukturen hinterfragt oder präzisiert werden könnten», sagte der ETH-Forscher und Studien-Erstautor Larin Maurer zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Studie unterscheidet zwischen drei Fahrradtypen: klassische Velos, E-Bikes mit Unterstützung bis 25 km/h sowie schnelle Elektrovelos mit Nummernschild, die Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h unterstützen.

Anderes Verhalten

Letztere erreichten im Durchschnitt 27,9 km/h. Damit waren sie im Schnitt acht Stundenkilometer schneller unterwegs als motorlose Velos mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 19,9 Kilometern pro Stunde. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der E-Bikes ohne Nummernschild lag mit 21,9 km/h näher an jener von herkömmlichen Velos als an jener von schnellen E-Bikes. Diese Durchschnittsgeschwindigkeiten beziehen sich auf Streckenabschnitte - wurde jeweils die ganze Velotour von Tür zu Tür angeschaut, waren alle Fahrradtypen langsamer.

Die Daten legen laut Maurer nahe, dass sich Nutzerinnen und Nutzern schneller E-Bikes im Verkehr anders verhalten als andere Velofahrende.

Elektrovelos stehen an Kreuzungen jeweils länger als klassische Fahrräder. Während herkömmliche Velos im Schnitt rund 9 Sekunden pro Ampel warteten, mussten E-Bikes etwa 14 Sekunden und schnelle E-Bikes etwa 13,5 Sekunden lang anhalten. Gründe dafür könnten laut der Studie unter anderem das höhere Tempo und damit häufigeres Stoppen oder die Nutzung stärker befahrener Strassen mit mehr Ampeln sein.

Quelle: sda
veröffentlicht: 25. Juli 2025 09:01
aktualisiert: 25. Juli 2025 09:01