Die Cross-Country-Rennen der Elite in fünf Punkten
Was, wann, wo?
Die Cross-Country-Rennen der ersten kombinierten Mountainbike-WM finden in Crans-Montana statt. Die Frauen bestreiten ihr Rennen am Samstag, 14.00 Uhr. Die Männer folgen tags darauf um 13.30 Uhr. Start und Ziel sind im Dorfkern. Von dort führt die mehrmals zu bewältigende, 4,4 km lange Rundstrecke zum Stausee Lac de Chermignon am Fuss des Skigebietes und zurück.
Wer sind die Schweizer Podest-Anwärter?
Der grosse Trumpf bei den Frauen ist Alessandra Keller. Die 29-jährige Nidwaldnerin gewann im Vorjahr wie schon 2022 den Gesamtweltcup. Nach der letzten Saison unterzog sie sich einer Operation an dem seit mehreren Jahren lädierten Kreuzband im rechten Knie. Mit der näher rückenden Heim-WM erstarkte sie von Rennen zu Rennen. Am Dienstag gewann sie Gold im Shorttrack.
Zweitbeste Schweizerin im laufenden Weltcup ist Nicole Koller. Mit 28 Jahren fuhr die Junioren-Weltmeisterin von 2014 in dieser Saison zum ersten Mal bei der Elite auf das Podest, zudem klassierte sie sich mit einer Ausnahme stets in den Top 8.
Bei den Männern gehören die Schweizer nicht zu den Topfavoriten, den meisten aus dem Septett ist aber ein Coup im Wallis zuzutrauen: dem im Weltcup als Fünfter am besten klassierten Fabio Püntener wegen seines Leistungssprungs, Filippo Colombo wegen seiner unbestrittenen Qualitäten, Mathias Flückiger und Nino Schurter aufgrund ihrer immensen Erfahrung, und Lars Forster wegen seiner mehrfach gezeigten Fähigkeit, in einzelnen Rennen alle schlagen zu können.
Nino Schurter ist im Spätherbst seiner glorreichen Karriere nur noch Aussenseiter. Für den 39-jährigen Bündner wird der Wettkampf aber so oder so ein spezieller: Es ist sein letztes WM-Rennen im Cross-Country und das zweitletzte als Profi. Eine Woche später wird der Olympiasieger von 2016, zehnfache Weltmeister und Weltcup-Rekordsieger am Heim-Weltcup in Lenzerheide noch vor dem zweiten Übersee-Abstecher der Saison vom Spitzensport zurücktreten.
Wer sind die grössten Schweizer Gegner?
Der Kreis der Siegesanwärter scheint bei den Männern so gross wie lange nicht. Die bisherigen sieben Weltcuprennen der Saison brachten sechs Sieger: Victor Koretzky, Christopher Blevins (2), Ondrej Cink, Martin Vidaurre Kossmann, Tom Pidcock und Luca Martin. Den Gesamtweltcup führt der Amerikaner Blevins klar an. Er hat vor allem im Shorttrack dominiert.
Fahrer, denen in Crans-Montana der Sieg zuzutrauen ist, gibt es noch mehr, wie auch der Blick auf die Schweizer Athleten zeigt. Mit Mathieu van der Poel tritt im Wallis zudem der niederländische Rad-Star an, der ansonsten überwiegend auf der Strasse fährt.
Alessandra Kellers härteste Widersacher sind auf dem Papier die zweifachen Saisonsiegerinnen Jenny Rissveds, Puck Pieterse und Samara Maxwell.
Wer sind die Titelverteidiger?
Die 23-jährige Niederländerin Puck Pieterse ist die Titelverteidigerin bei den Frauen. Bei den Männern holte 2024 in Andorra der Südafrikaner Alan Hatherly den Titel.
Die erfolgsverwöhnten Schweizer gingen - wie zuvor schon an den Olympischen Spielen in Paris - leer aus. Sie haben vor Heimpublikum also eine Scharte auszuwetzen.
Wer fehlt?
Die prominentesten Abwesenden sind die Olympiasieger von 2024 und Weltmeister von 2023, Tom Pidcock und Pauline Ferrand-Prévot. Der Brite Pidcock pendelt zwischen den Disziplinen und bestreitet aktuell die Vuelta, die Französin Ferrand-Prévot konzentriert sich in dieser Saison ganz auf die Strasse.
In dem in der Breite starken Schweizer Männerteam hatten bei der Selektion der je sieben WM-Teilnehmer unter anderem Thomas Litscher und Dario Lillo das Nachsehen.