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Die Aufholjagd der Tigers kommt zu spät

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Die Aufholjagd der Tigers kommt zu spät

27. April 2025, 18:32 Uhr
Zug jubelt über den erfolgreich verteidigten Meistertitel
© KEYSTONE/TIL BUERGY
In einer spektakulären und emotionalen Partie sichert sich Zug im Superfinal dank eines erzitterten 9:8 gegen die Tigers Langnau den zweiten Meistertitel in Folge.

Es ist das Duell der Gegensätze. Hier Zug, das mit den Schweden Albin Sjögren, Tobias Gustafsson und Robin Nilsberth, sowie den Finnen Sami Johansson und Miko Kailiala mehrere Weltmeister beschäftigt. Da Langnau, das mit dem Schweden Gustav Svensson gerade mal einen ausländischen Spieler beschäftigt und vorwiegend aus Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs zusammengesetzt ist.

Beide Philosophien haben die Vereine in den Superfinal geführt, wobei die Diskrepanz zwischen den beiden Mannschaften noch eklatanter sichtbar wird, wenn sie mit Zahlen ausgeschmückt wird: Gerade einmal 6,7 Prozent aller Skorerpunkte der Tigers erzielte ein ausländischer Spieler, sprich Svensson. Bei den Zugern liegt dieser Wert bei 70,8 Prozent, womit die Zentralschweizer die Liga in dieser Kategorie deutlich anführen, während die Emmentaler am anderen Ende der Tabelle zu finden sind.

Am Superfinal in Freiburg setzte sich am Sonntag ausländisches Schaffen durch. Die Zuger verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr. Beim 9:8 leisteten die Emmentaler aber beachtliche Gegenwehr. Mit drei Treffern in den letzten zwei Minuten brachte Langnau den haushohen Favoriten ins Wanken. Die Aufholjagd kam für die Mannschaft von Yannick Rubini, der in den Schlussminuten mehrheitlich ohne Goalie Roman Beck agieren liess, jedoch zu spät.

Weil sich die Zuger eben ein weiteres Mal auf ihre skandinavischen Ausnahmekönner verlassen konnten. Topskorer Albin Sjögren traf dreifach, Robin Nilsberth doppelt – und Tobias Gustafsson glänzte mit vier entscheidenden Zuspielen. Mit ihrem Kampfgeist konnten die Tigers die individuelle Qualität des Gegners fast ausgleichen – aber nur fast.

«Es hat uns die ganze Saison ausgezeichnet, dass wir nie aufgeben – auch wenn wir in einem Spiel deutlich zurückliegen», sagt Simon Steiner. Der Captain der Langnauer ist bei seiner Spielanalyse zwar enttäuscht darüber, dass es nichts geworden ist mit dem ersten Meistertitel für die in Biglen beheimateten Emmentaler. Allerdings schwingt in den Worten des 29-Jährigen auch Stolz mit, wenn er feststellt, dass er und seine Teamkollegen auch auf grösstmöglicher nationaler Bühne vor fast 9000 Fans ihre Qualitäten aufs Feld bringen konnten. «Mit etwas Abstand werden wir sicher stolz darauf sein können, was wir in dieser Saison erreicht haben. Niemand hat damit gerechnet, dass wir es bis in den Superfinal schaffen würden.» Nun streben die Tigers aber an, auch im nächsten Jahr in Freiburg aufspielen zu können. «Das ist das Ziel.»

Zug, das über die grössten finanziellen Mittel der Liga verfügt, schaffte derweil die angestrebte Wiederholung des letztjährigen Erfolgs, als sich die Zentralschweizer ihren ersten Meistertitel gesichert hatten. Andrin Christen, der die turbulenten Schlussminuten von der Bank aus verfolgte, meint, er sei schon etwas ins Schwitzen gekommen, als die Langnauer immer näher kamen. «Zum Glück hat es aber doch gereicht.»

Telegramm

Zug - Langnau 9:8 (3:2, 4:2, 2:4)

Freiburg. - 8892 Zuschauer. - SR Schläpfer/Fässler. - Tore: 9. Simon Steiner (Lauber/Ausschluss Sjögren) 0:1. 13. (12:27) Sjögren (Gustafsson) 1:1. 13. (12:38) Jonas Nigg (Fabio Flütsch) 2:1. 14. (13:02) Lauber (Svensson) 2:2. 15. Sjögren (Gustafsson) 3:2. 27. Severin Nigg (Gustafsson) 4:2. 28. Arnold (Johansson) 5:2. 31. Gfeller (Pfister) 5:3. 34. (33:40) Nilsberth (Gustafsson) 6:3. 34. (33:56) Kropf (Simon Steiner) 6:4. 37. Johansson (Kailiala/Strafe angezeigt) 7:4. 42. Gfeller (Matteo Steiner) 7:5. 51. Nilsberth (Sjögren) 8:5. 53. Sjögren (Johansson/Ausschluss Gfeller) 9:5. 58. Kropf (Simon Steiner/ohne Torhüter) 9:6. 60. (59:03) Lauber (Gfeller/ohne Torhüter) 9:7. 60. (59:21) Simon Steiner (Lauber/ohne Torhüter) 9:8. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 1mal 2 Minuten gegen Langnau.

Zug: Schälin; Gustafsson, Nilsberth; Neidhart, Mock; Stettler, Tobias Flütsch; Uhr, Maurus Christen; Kailiala, Severin Nigg, Sjögren; Johansson, Arnold, Andrin Christen; Hedlund, Jonas Nigg, Fabio Flütsch; Stocker, Eggimann, Bisig.

Langnau: Beck; Fankhauser, Luca Steiner; Aebersold, Svensson; Schlegel, Strohl; Schenkel, Münger; Pfister, Gfeller, Matteo Steiner; Kropf, Lauber, Simon Steiner; Stucki, Mühlemann, Janis Schwarz; Althaus, Mosimann, Seya Schwarz.

Bemerkungen: Langnau ab 56:38 teils ohne Torhüter. 58:34 Timeout Langnau.

Quelle: sda
veröffentlicht: 27. April 2025 18:32
aktualisiert: 27. April 2025 18:32