Der Zürcher Stadtrat muss sich mit den Schulzeiten befassen
Das haben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit 61 Ja zu 53 Nein Stimmen entschieden. Der Zürcher Stadtrat hatte sich bereits im Vorfeld gegen drei freie Nachmittage und eine kürzere Mittagspause ausgesprochen, wie dies die Jugendlichen in ihrem Vorstoss verlangen.
Er verwies darauf, dass eine Parlamentarische Initiative für einen späteren Schulbeginn hängig sei. Eine gleichzeitige Behandlung des Jugendvorstosses sei daher nicht sinnvoll. Zudem entscheide die Schulleitung über die Stundenplangestaltung. Deren Spielraum einzuschränken, könnte zu Problemen in der praktischen Umsetzung führen, befürchtet der Stadtrat.
Diese Befürchtungen teilte die GLP und lehnte ebenso wie die SVP den Vorstoss ab. Stephan Iten von der SVP kritisierte die Haltung der Jugendlichen: «Am Morgen seid ihr zu müde und am Nachmittag erschöpft?» Er fragte sich, wie die Jugendlichen mit dieser Einstellung im Berufsleben bestehen wollen.
Handlungsspielräume darlegen
Studien würden belegen, dass Jugendliche in der Pubertät zum «Spättyp» werden, entgegnete Balz Bürgisser (Grüne). Ein späterer Start des Unterrichts sei daher pädagogisch sinnvoll. Und auch die SP, die Mitte und die AL waren der Meinung, dass der Stadtrat das Anliegen prüfen und seine Handlungsspielräume darlegen soll.
Allerdings waren sich die Parteien auch einig, dass die von den Jugendlichen vorgeschlagenen sechs Lektionen am Morgen zugunsten freier Nachmittage, nicht realistisch sind. Die Konzentration könne erfahrungsgemäss nicht so lange aufrecht erhalten werden.