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Der ZSC profitiert weiterhin von seiner Breite

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Der ZSC profitiert weiterhin von seiner Breite

9. April 2025, 12:22 Uhr
Patrick Geering kann mit dem ZSC in den Final einziehen
© KEYSTONE/TIL BUERGY
Nach dem 3:0-Heimsieg kann Titelverteidiger ZSC Lions am Donnerstag die Karriere von Andres Ambühl beenden. Die zwei Matchpucks in der Halbfinalserie gegen Davos verdanken die Zürcher ihrer Breite.

In der ersten Pause im fünften Halbfinalspiel wird das U17-Team der ZSC Lions gefeiert, in der zweiten die U20-Equipe der GCK Lions. Beide sind in der Elite-Kategorie Schweizer Meister geworden, wie zuvor schon die U15 der ZSC Lions. Das unterstreicht die hervorragende Arbeit, die in der Organisation der Zürcher gemacht wird.

Die Folge davon ist in der ersten Mannschaft zu sehen, das Kader verfügt über eine enorme Breite. Am Dienstag schoss Eigengewächs Willy Riedi das wegweisende 1:0 (30.), er traf bereits zum dritten Mal in diesen Playoffs. Jeder der 13 in der entscheidenden Meisterschaftsphase eingesetzten Stürmer - der bisher nur vier Sekunden auf dem Eis gestandene Alessandro Segafredo nicht mitgezählt - hat im Minimum zwei Skorerpunkte erzielt.

«Wichtig ist, dass allen vier Linien vertraut wird», sagt Patrick Geering. «Wir haben viele Spieler, die in vielen Situationen eingesetzt werden können. Das ist ein grosses Plus.» Der Captain der Lions lieferte sich nach dem Ende der Partie noch eine Prügelei mit Chris Egli, nachdem ihn dieser mit der Schlusssirene gecheckt hatte. «Ich hätte genau das Gleiche gemacht», kommentierte Geering die Szene entspannt.

Entspannt war auch Trainer Marco Bayer in der ersten Pause in der Garderobe, obwohl sein Team zuvor einiges hatte vermissen lassen. «Es war eine gewisse Nervosität und Unsicherheit vorhanden», sagte der 52-Jährige, der Ende Dezember den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Marc Crawford beerbt hatte. «Das ist nicht unser Spiel. Wir wissen, um was es geht. Das versuchte ich ihnen auf eine gute Art zu verstehen geben und ging auf. Ab dem zweiten Drittel war es eine solide Leistung. Wir fanden einen fünften und sogar einen sechsten Gang.» Kann er zwischendurch auch laut werden, oder entspricht das nicht seinem Naturell? «Es braucht schon zwischendurch mal lautere Worte. Aber du hast vielleicht zwei, drei solche Pfeile in einer Saison.» Er hoffe, er brauche diese weiterhin nicht.

Immer noch ein Duracell-Häschen

Der ZSC kann am Donnerstag die grandiose Karriere von Andres Ambühl zumindest auf nationaler Ebene beenden - er hat gute Chancen auf seine 20. WM-Teilnahme. Zwar sagte der 41-Jährige im Oktober nach seinem Rekordspiel in der National League - inzwischen ist er bei 1321 Partien in der höchsten Schweizer Liga angelangt -, dass er gerne noch ein weiteres Jahr anhängen würde. Im Februar verkündete er dann aber, nach der Saison zurückzutreten.

Geering, der von 2010 bis 2013 bei den Lions ein Teamkollege von ihm war, zollt Ambühl grossen Respekt: «Er ist immer noch ein Duracell-Häschen.» Der Captain der Davoser, der sich in den Playoffs im Vergleich zur Qualifikation gesteigert hat und im Halbfinal bisher im Schnitt während 16:23 Minuten zum Zug gekommen ist, gab kein Interview.

Forechecking als Schlüssel

Es könnte also eine sehr spezielle Partie werden am Donnerstag. «Es ist wichtig, dass wir auf uns schauen», so Geering. «Wenn die Mehrheit der Halle gegen dich ist, muss man noch cleverer und abgeklärter agieren. Wir wissen, dass wenn wir unseren Spielplan durchziehen und wir hart arbeiten, wir immer eine gute Chance haben, zu gewinnen.» Der Schlüssel ist für Geering das Forechecking. «Ich habe das Gefühl, wer dieses besser macht, wird das Spiel in Davos für sich entscheiden.» So oder so muss sich der ZSC um die Zukunft keine Sorgen machen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 9. April 2025 12:22
aktualisiert: 9. April 2025 12:22